Eine hektische Anlagestrategie mit häufigem Verkauf und späterem Wiedereinstieg kann an der Börse kostspielig werden.
Hektische Anlagestrategie kann teuer werden!. Versäumt man nur den besten Tag eines Börsenjahres, kann das die Gesamtrendite eines Portfolios um mehr als 5 Prozentpunkte schmälern.
Dies zeigt eine eben erschienene Studie der Fondsgesellschaft Fidelity. Wer beispielsweise in den vergangenen zehn Jahren voll im deutschen Aktienindex Dax investiert war, erzielte im Schnitt eine schöne Rendite von 9,4 Prozent jährlich. Wenn man allerdings in diesen zehn Jahren an zehn Tagen, an denen der Dax am stärksten gestiegen ist, nicht investiert war, reduziert sich die jährliche Rendite auf sage und schreibe nur noch 4,6 Prozent. Mit anderen Worten: Wer in den vergangenen zehn Jahren diese zehn Tage verpasst hat, reduzierte seine jährliche Portfolio-Rendite um fast 5 Prozentpunkte.
Gilt auch für andere Märkte
Auch für andere Aktienindizes bestätigt sich dieses Muster, wie das Fidelity-Research zeigt: Wer beispielsweise in den vergangenen zehn Jahren die zehn besten Tage im Standard & Poor’s 500 Index verpasste, erzielte eine Rendite von 8,1 Prozent gegenüber 11,5 Prozent. Im Hongkonger Hang Seng-Index kostete das zehntätige Fernbleiben von der Börse fast sieben Prozentpunkte. Noch dramatischer wird das Bild , wenn man statt der besten zehn die besten 20 oder 30 Tage verpasst hat. Diese Beobachtung gilt auch für Währungen: So fiel der Dollar gegenüber dem Yen von 1986 bis 2003 – aber fast die Hälfte dieses Kursverlustes erfolgte an zehn der insgesamt 4’695 Handelstage. Fazit: Der „richtige“ Zeitpunkt an der Börse spielt eine sehr grosse Rolle, da Kursschwankungen nicht symmetrisch über die Zeit verteilt sind, sondern gehäuft vorkommen. Grosse Ereignisse – die öfter eintreten, als gemeinhin vermutet – haben entscheidende Kursbewegungen zur Folge, und diese Aktivitäten konzentrieren sich auf kleine Zeitabschnitte. Dies gilt selbstverständlich für beide Richtungen.
Konsequenz für Privatanleger
Langfristig investieren, ist wohl die pragmatischste Lösung dieses Investment-Dilemmas. Denn das Wissen, dass das ganz grosse Geld an der Börse nur an wenigen Tagen verdient wird, nutzt wenig, solange man nicht weiss, um welche Tage es sich handelt. Selbstverständlich helfen quantitative- und technische Analysen, das Timing entscheidend zu verbessern. Eine hundertprozentige Trefferquote können jedoch auch sie nicht liefern. Deshalb ist das Indexing-Investieren, also das Kopieren der Indizes mittels den kostengünstigen Exchange Traded Funds (ETFs) eine sehr gute Lösung.
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| 04.08.06 10:31 Uhr