Markt im Rallyemodus!

Die Preise für Orangensaft sind seit Mitte 2005 stark gestiegen. Der Kurs konnte sich von ca. 60 USC je US-Pfund (Juni 2005) auf 175,50 USC je Pfund (Juli 2006) erhöhen. Orangen werden im (sub-)tropischem Klima angebaut. Fast 90% werden in Brasilien und den USA angebaut. Die Produktion beschränkt sich in Brasilien auf das Gebiet um Sao Paulo und in den USA auf Florida. Orangenbäume tragen erst 3-4 Jahre nach der Pflanzung ihre ersten Früchte. Der maximale Ertrag stellt sich nach etwa 8 Jahren ein. In Florida ist ein Baum durchschnittlich 40 Jahre produktiv. Dagegen kann ein Baum in Brasilien nur ca. 20 Jahre Früchte liefern. Der größte Teil der weltweiten Orangenplantagen konzentriert sich auf einem sehr engen geographischen Gebiet. Große Gefahr für die Ernte in Florida geht von der Hurrikansaison im Golf von Mexiko aus. Im Jahr 2005 wurden viele Orangenplantagen durch Wirbelstürme zerstört. Da Florida eine sehr wichtige Marktstellung hat (42% der Welternte), führte das zu erheblichen Preissteigerungen. Die zweite Gefahr geht vom Frost aus. Kurze Frostperioden beeinträchtigen lediglich die Qualität der Orangen. Lange Fröste können dagegen den gesamten Baum zerstören. Da die Orangenplantagen Monokulturen sind, kann ein Krankheitsbefall ebenfalls sehr großen Schaden anrichten. Man stelle sich vor, dass die Brasilianischen Plantagen von Citrusbrand befallen werden. Das würde rund die Hälfte der Weltproduktion vernichten. Die Ernteschätzung für das Jahr 2006 wird vom US-Landwirtschaftsministerium auf 8,87 Mio. t beziffert. Damit liegt die erwartete Produktionsmenge in den USA ein Prozent unter dem Aprilausblick und vier Prozent unter dem Wert des letzten Jahres. Das führte zu weiteren Preissteigerungen in der Vergangenheit. Die Hurrikansaison in den USA steht ebenfalls kurz bevor und schürt zunehmend Verknappungsbefürchtungen. Die ohnehin schon große Gefahr von Angebotsengpässen wird auch durch die zunehmende Weltnachfrage unterstützt. So wird die gesamte US-Produktion für den heimischen Markt benötigt. Den 8,87 Mio. t geernteter Orangen steht eine Nachfrage von 9,62 Mio. t gegenüber. Der Markt für Orangensaft befindet sich in einem stabilen Aufwährtstrend. Ausgehend von unserer letzten aktiven Kaufempfehlung im "berlinvestor : Rohstoffbörsenbrief" (168,70 USC je Pfund) hat der Kurse bereits deutlich zugelegt. Der entsprechende Turbo-Call legte innerhalb von nicht einmal zwei Wochen um satte 50% zu! Die Hurrikansaison kann zu erheblichen Ernteausfällen in den USA und somit zu weiteren Preissteigerungen führen. Derzeit befindet sich die US-Orangenproduktion immer noch unter dem Niveau von 2004. Neue Wirbelstürme würden für die Produktion und das gesamte Angebot am Weltmarkt einen schweren Schlag bedeuten. Aufgrund der aktuellen Lage empfehlen wir den Einstieg. Rücksetzer können zum Aufbau von Positionen genutzt werden.