Staatsanleihen, Bonds

Das Hick-Hack zwischen der Regierung in Athen und den Europartnern zieht sich hin.

Der Grexit rückt näher. Zwar mag es nach dem Treffen des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin „atmosphärische Verbesserungen" gegeben haben, in der Sache aber ist man sich nicht wirklich näher gekommen. So lässt zum einen die Reformliste, die Tsipras in Brüssel abgegeben hat, zum wiederholten Mal zu wünschen übrig. Und zum anderen will die Regierung in Athen gleichzeitig immer engere Bande mit Moskau knüpfen. Wenn Tsipras dann noch sagt, man strebe einen „ehrenhaften Kompromiss" mit den Geldgebern an, kann man daraus verschiedene Schlüsse ziehen.

Der Grexit rückt näher

Das Hick-Hack zwischen der Regierung in Athen und den Europartnern zieht sich hin. Zwar mag es nach dem Treffen des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin „atmosphärische Verbesserungen" gegeben haben, in der Sache aber ist man sich nicht wirklich näher gekommen. So lässt zum einen die Reformliste, die Tsipras in Brüssel abgegeben hat, zum wiederholten Mal zu wünschen übrig. Und zum anderen will die Regierung in Athen gleichzeitig immer engere Bande mit Moskau knüpfen. Wenn Tsipras dann noch sagt, man strebe einen „ehrenhaften Kompromiss" mit den Geldgebern an, kann man daraus verschiedene Schlüsse ziehen.

Der eine könnte sein, man einigt sich auf eine gesichtswahrende Lösung für alle Seiten, die ein sozial ausgewogeneres Reformpaket für Griechenland als bisher vorsieht. Die andere Lösung könnte auch sein, dass man sich doch für den „Grexit“ entscheidet, der die EU zwar teuer zu stehen käme, aber die Währungsunion und damit der Euro könnten sogar gestärkt aus einer solchen Entwicklung hervorgehen.

Ist es nur Taktik, wenn Griechenlands Regierungschef Tsipras nach den bisher erfolglos mit den internationalen Geldgebern geführten Verhandlungen immer eindeutigere Liebesgrüße nach Moskau sendet? Nach einem bisher „frostigen Verhältnis" strebe er in den bilateralen Beziehungen einen „Frühling" an, sagte Tsipras gegenüber der russischen Agentur Tass, und kennzeichnete die westlichen Sanktionen gegen Russland wegen des Ukrainekonflikts als „Sackgasse". Die frühere Athener Regierung hat sich zwar den, wie Tsipras sagt, „sinnlosen" Maßnahmen angeschlossen, aber Athens Position könne sich ändern, deutete der Regierungschef an. Damit liebäugelt Tsipras erneut mit einem Unterlaufen der Sanktionspolitik und dem Ausscheren eines Nato-Mitglieds aus der Position der EU.

Russland hatte der neuen griechischen Regierung bereits vor Wochen Hilfen zugesagt. Damals hatte es geheißen, Athen könnte am 9. April das Geld ausgehen. Just einen Tag zuvor wird Tsipras nun in Moskau sein. Vorher erwartet auch EU-Ratspräsident Donald Tusk in den Verhandlungen mit Griechenland keine Einigung, denn inzwischen soll das Geld noch bis Mitte April ausreichen. Die Bewertung der verlangten Reformpläne sei „sehr komplex“, sagt Tusk. Klar, Tsipras versucht, beide Eisen im Feuer zu halten. Die Frage ist nur, wie lange man in Brüssel bei der EU-Kommission und in Frankfurt bei der Europäischen Zentralbank (EZB) das Pokerspiel mitmacht.

Denn Griechenland kann die Staatspleite derzeit nur dank der EZB verhindern. Zwar hat die Notenbank vergangene Woche griechischen Geschäftsbanken, die unter den anhaltenden Barabhebungen ihrer Kunden leiden, verboten, weitere Staatspapiere ihres Landes aufzukaufen. Gleichzeitig aber hält die EZB die griechischen Institute am Leben, indem sie den Rahmen für Not-Liquiditätshilfen (Ela) immer wieder aufstockt – zuletzt von 70 auf 71 Mrd. € just in der vergangenen Woche. Die EZB hält damit den Schlüssel für den Grexit in der Hand, wie es der ING-DiBa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski formuliert.

Sollte die Notenbank die Reißleine ziehen, wäre Griechenland insolvent. Es ist anzunehmen, dass dies nicht abrupt geschehen würde. Aber aufgrund des anhaltenden Finanzpokers zwischen der EU und Athen sowie der unsicheren geopolitischen Haltung der neuen griechischen Regierung ist der Grexit wahrscheinlicher geworden. Man braucht kein Prophet zu sein, um zu vermuten, dass ein solcher Austritt Griechenlands aus der europäischen Währungsunion einem goldenen Handschlag gleichen würde, mit dem die EU sein Mitgliedsland an der Ägäis verabschieden könnte. Dass ein solcher Schritt teuer wäre, dürfte klar sein. Es könnte aber auch ein Zeichen für die Stärke der Währungsgemeinschaft sein, was nicht zuletzt dem Euro einen Schub verleihen würde.

Bye, bye Bargeld?

Müssen wir uns auf lange Sicht mit dem Ende von Banknoten und Münzen, also des Bargeldverkehrs, anfreunden? Weil eine renommierte Stimme aus dem eigenen Hause diese These vertritt, wollen wir die Sinnhaftigkeit dieser These nochmals unter die Lupe nehmen. Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse der Baader Bank, sieht in der Einführung von Negativ-Zinsen einen generellen Trend, von dem wahrscheinlich auch andere Staaten in Europa betroffen sein werden.

Halver geht davon aus, dass es bei diesem Prozess zwei Phasen geben wird. Zunächst dürfte es zu einer Begrenzung des Bargeld-Haltens und anschließend zur Abschaffung des Bargelds kommen – vielleicht nicht in den nächsten Jahren, so sein Kalkül, aber langfristig gesehen schon. Natürlich würde das der Öffentlichkeit dann anders verkauft werden. Die Abschaffung würde beispielsweise mit dem ausufernden internationalen Drogenhandel bzw. der Schwarzarbeit begründet werden. Die Logik dahinter aber ist für Robert Halver klar: Wenn Bargeld abgeschafft wird, kann sich auch niemand mehr gegen Negativ-Zinsen und deren weitere Erhöhung wehren.

Als Folge einer solchen Maßnahme würden die Bürger ihr Geld ausgeben, erwartet Halver. Und das wiederum würde die Konjunktur massiv beleben. „Dann bedarf es auch keiner anderen Maßnahmen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen“, resümiert der Chef-Analyst.

Der "gläserne" Bürger wäre erschaffen und auch das Thema Schwarzgeld könnte damit erschlagen werden. Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass alle Staaten sich mit dieser Idee anfreunden können und somit sind Schlupflöcher vorprogrammiert. Denn insbesondere die deutsche Bevölkerung ist dafür bekannt, Münzen und Bargeld zu horten.

Dass es besser ist, sich bereits jetzt auf diesen Mentalitätswechsel vorzubereiten, ist am Beispiel Schwedens zu erkennen. Dort wird bereits seit geraumer Zeit das bargeldlose Leben getestet.

Anleger suchen ihr Heil in Dollar-Bonds

Auf der Suche nach Rendite positionieren sich Anleger weiterhin im Dollarbereich. Dahinter steckt das Kalkül auf eine kommende Zinserhöhung in den USA und die damit verbundene Dollar-Stärke. Allerdings muss beachtet werden, dass die US-Währung gegenüber dem Euro in den vergangenen Monaten natürlich schon gut gelaufen ist.

Gesucht waren vor diesem Hintergrund zwei in US-Dollar emittierte Unternehmensanleihen von Bombardier, wovon die eine (A1ZFX9) bis 4/2019 läuft und bei rund 98,50% notiert. Die andere (A1ZFW8) mit Laufzeit 10/2022 steht bei ca. 94,50%. Ebenfalls auf den Kauflisten fand sich eine Apple-Anleihe (A1HKKX), die 5/2023 fällig wird und sich mit 99,64% ihrem Zwölfmonatshoch, das am 30.1. mit 101,47% erreicht wurde, nähert. Der Dollar-Bond rentiert mit ca. 2,46%. Eine erhöhte Nachfrage sorgte auch bei einer Anleihe von JP Morgan (JPM4DQ) mit Laufzeit 1/2025 für steigende Kurse, so dass der Titel nun bei ca. 100,80% notiert.

Deckel für Staatsanleihen zur Risikobegrenzung gefordert

Banken bei der Behandlung von Staatsanleihen Grenzen zu geben, wird immer wieder gefordert. Nun haben sich unabhängig voneinander Bundesbank-Präsident Jens Weidmann und die Chefin der europäischen Bankenaufsicht, Danièle Nouy, in diese Richtung geäußert. Weil sie regulatorisch als risikofrei definiert werden, müssen Staatsanleihen in den Bankbilanzen nicht mit Eigenkapital unterlegt werden.

Zwar befasst sich derzeit der Baseler Ausschuss damit, diesen Zustand endlich zu ändern. Werde es aber nicht zu einer weltweit geltenden Einigung kommen, sollte Europa notfalls mit einer eigenen Lösung voran gehen, fordert Weidmann, der sich insgesamt für ein entschlosseneres Vorgehen bei der regulatorischen Behandlung von Staatsanleihen ausspricht. Vor allem weil es in der Eurozone im Gegensatz zu anderen Ländern den nationalen Zentralbanken nicht möglich ist, als Kreditgeber der letzten Instanz fungieren zu können, unterscheiden sich die Risikoprofile der Euro-Staatsanleihen von anderen Staatspapieren. Entsprechend, so Weidmanns Kalkül, müssten ihre Risiken auch unterschiedlich in den Bankbilanzen bewertet werden – eigentlich eine uralte Logik, die sonst überall im Bankgewerbe gilt.

Eine andere Art der Deckelung bei der Behandlung von Staatsanleihen bringt nun Danièle Nouy ins Gespräch, indem sie sich für strikte Grenzen beim Erwerb von Staatstiteln durch Banken stark macht. Banken dürften einzelnen Schuldnern nicht mehr Geld leihen als höchstens ein Viertel ihres Eigenkapitals. Das hält sie für eine sinnvolle Größenordnung. Damit schlägt Nouy nichts anderes als Großkreditgrenzen für Staatsanleihen vor – wie sie bei Krediten an die Privatwirtschaft seit je her selbstverständlich sind. Eine Begrenzung des Bestands von Staatsanleihen in den Bankbilanzen würde nur den sonst üblichen Usancen der Kreditwirtschaft folgen.

Deutsche Banken und Versicherungen sowie Österreich selbst leiden unter Heta

Deutsche Banken und Versicherungen stehen bei der Abwicklungsanstalt der österreichischen Hypo Alpe Adria-Bank, Heta, mit insgesamt 7,1 Mrd. € im Risiko. Dies geht aus Angaben der Deutschen Bundesbank hervor. Der Anteil der deutschen Versicherungen an der Bad Bank liegt per Ende 2014 bei 1,5 Mrd. €.

Nachdem die Regierung in Wien Anfang März beschlossen hat, die Heta abzuwickeln und die österreichische Finanzmarktaufsicht ein Schuldenmoratorium verfügt hat, drohen den Instituten nun schwere Verluste. Unter anderem sind die Düsseldorfer Hypothekenbank, die Bad Bank der Hypo Real Estate, FMS Wertmanagement, die NRW-Bank, die NordLB und die Commerzbank betroffen.

Die Hypo Alpe Adria ist aber auch für die österreichische Regierung ein Ärgernis. Denn infolge der Abbaubank Heta ist das Budgetdefizit Österreichs im vergangenen Jahr von 4,1 Mrd. € auf 7,9 Mrd. € angestiegen. Dies entspricht somit 2,4% des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Ohne Heta-Sondereffekte wäre das Defizit sogar von 1,3% auf 1% des BIP reduziert worden.

Unterschiedlichste Unternehmen füllen ihre Kassen

Trotz der verkürzten Handelswoche haben sich in den wenigen Tagen diverse namhafte Unternehmen am Kapitalmarkt präsent gezeigt. Hierbei standen sowohl Privatanleger als auch institutionelle Kunden im Fokus der Emittenten.

So sammelte das Softwareunternehmen SAP mittels dreier Emissionen insgesamt 1,75 Mrd. € am Kapitalmarkt ein. Hierzu wurden zwei Floater mit unterschiedlichen Laufzeiten (A14KJD / 2017 und A14KJE / 2020) emittiert. Die dritte Anleihe (A14KJF) ist am 1.04.2025 endfällig und wurde mit einem Kupon von 1% ausgestattet. Gepreist wurde sie bei 99,264%, was einem Emissionsspread von +50 bps über Mid Swap entsprach. Alle drei Bonds wurden mit einer kleinsten handelbaren Stückelung von nominal 1.000 € aufgelegt.

Auch das Pharmaunternehmen Stada Arzneimittel hat dieser Zielgruppe etwas geboten. Und zwar eine Anleihe, die am 8.04.2022 zur Rückzahlung fällig wird und über einen jährlichen Kupon von 1,75% verfügt. Die Anleihe (A14KJP) wurde bei 99,407% gepreist und hat ein Volumen von 300 Mio. €.

Die Mindeststückelung und das Emissionsvolumen betreffend in einer anderen Liga spielend zeigten sich Unternehmen wie Schaeffler aktiv. Mit einer Dualanleihe refinanzierte das für die Finanzierung des Maschinenbau Konzerns zuständige Tochterunternehmen insgesamt 1 Mrd. €. Die erste Tranche (A1ZZMM) ist am 15.05.2020 fällig und bei halbjährlicher Zinszahlung mit einem Kupon von 2,5% ausgestattet. Gepreist wurde die Anleihe bei 99,383%. Die zweite Tranche (A1ZZMN) ist am 15.05.2025 endfällig und verfügt über einen Kupon von 3,25%. Der Emissionspreis wurde mit 98,92% fixiert.

Aber auch der Pharmakonzern Bayer hat zu Wochenbeginn eine Hybridanleihe im Volumen von 1,3 Mrd. € begeben. Die Anleihe (A14J61) hat eine Laufzeit von 60 Jahren und ist zum Oktober 2022 seitens des Emittenten zu pari kündbar. Bis zu diesem Zeitpunkt zahlt das Unternehmen den Anlegern einen Kupon von 2,375% und anschließend orientiert sich die Verzinsung am EUSA5 zuzüglich einem bereits vorher definierten Aufschlag.

Auferstehung vor der Kreuzigung

Entgegen dem kirchlichen Kalender kam es in dieser Handelswoche zu einer Auferstehung und zwar vor der Kreuzigung. Die jüngsten Daten wie zum Beispiel der gestern veröffentlichte ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe lassen die Erwartungen für eine baldige Zinsanhebung in den USA abkühlen. Gepaart mit der sich zuspitzenden Situation rund um Griechenland ist es also nicht verwunderlich, dass das Sorgenbarometer am gestrigen Tag ein neues Alltime-High bei 159,21% markieren konnte. Somit hat sich der Euro-Bund-Future wieder dem zugewandt was er am besten kann, klettern!

Immer dann, wenn man denkt, jetzt könnte eine Gegenreaktion die Zinsmärkte vom Gipfel ins Tal führen, muss man schon nach kurzer Zeit erkennen, das war kein Tal, sondern ein Hochtal. Und schon beginnt das Spiel unter „netter“ Mitwirkung der Notenbanken sowie der griechischen Uneinsichtigkeit aufs Neue. Diese Mischung wird uns auch in den nächsten Tagen beschäftigen und somit bleibt nur der Blick auf die Charttechnik.

Das gestrige Hoch bei 159,21% lässt die psychologische Marke von 160% in greifbare Nähe rücken. Der verzweifelte Blick der „Unterinvestierten“ in die Region von 158,05% (mehrere Tiefs Ende März) oder sogar in den Bereich zwischen 157,30% und 157,50% (mehrere Hochs Februar/März) ist der beste Gradmesser für den Gemütszustand der Anleger. Weiterhin sind nicht alle engagiert und somit scheint, das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht zu sein. Börsenpsychologen sprechen oft davon, dass sich die Markttendenz immer daran orientiert, wo es den meisten Anlegern wehtut. Mit diesen Augen betrachtet, haben wir also noch Luft nach oben.

USA begibt T-Bills für 113 Mrd. USD

n den USA wurden in dieser Woche „lediglich“ 113 Mrd. USD als Geldmarktpapiere mit Laufzeiten zwischen 4 und 52 Wochen begeben. Erst in der kommenden Woche werden neben den üblichen T-Bills für 4 Wochen sowie 3 und 6 Monate auch wieder T-Bonds mit Laufzeiten von 3, 10 und 30 Jahren den Investoren feilgeboten.

In der Eurozone hingegen waren in der verkürzten Handelswoche die Staaten wesentlich genügsamer. Italien stockte zum Wochenstart zwei Altemissionen mit Laufzeiten von 5 und 10 Jahren im Volumen von insgesamt 4,5 Mrd. € auf und emittierte zusätzlich eine neue variabel verzinsliche CCTeu mit Fälligkeit in 2022. Den Löwenanteil der in dieser Woche am Kapitalmarkt refinanzierten 18 Mrd. € sichert sich allerdings Frankreich. Mit der heutigen Volumenserhöhung bei drei Altanleihen (A1ZVTR / 2025 ; A1AYTR/ 2026 ; (A1HH3K / 2045) beabsichtigt man zwischen 7 und 8 Mrd. € zu refinanzieren.

Bereits am gestrigen Mittwoch hat sich die Bundesrepublik Deutschland mittels der planmäßigen Aufstockung der aktuellen Bundesobligation Serie 171 (114171 / 2020) um weitere 4 Mrd. € verschuldet. Die Zuteilung der 1,6-fach überzeichneten Anleihe erfolgte bei einer Durchschnittsrendite von -0,10%. Das Gesamtvolumen der Emission beläuft sich inzwischen auf 13 Mrd. €.

Euro-Stärke größtenteils vom Winde verweht

In der vergangenen Berichtswoche hieß es noch, der Frühling ist nun endlich da, der Euro rekelt sich der Sonne entgegen. In dieser Woche ist nun alles nur noch Schnee von gestern, vom Frühling keine Spur mehr und auch der Euro sinkt im Gleichschritt mit den Temperaturen.

Zu Beginn der verkürzten Handelswoche gab es für die europäische Gemeinschaftswährung ordentlich Gegenwind, allerdings nicht vergleichbar mit dem Orkantief Niklas. Jedoch reichte die Windstärke aus, um der Einheitswährung den Start ins neue Quartal zu verhageln, sie fiel von 1,1051 bis auf 1,0712 USD. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar im ersten Quartal diesen Jahres so viel an Wert verloren hat, wie niemals zuvor, nämlich über 11 Prozent! Hauptsächlich verantwortlich für diese Entwicklung ist die Geldpolitik beider Notenbanken. Insbesondere die EZB mit ihrer Niedrigzinspolitik, aber auch die amerikanische Notenbank mit ihrer nicht eindeutigen Geldpolitik sorgt für Unsicherheit bei den Investoren. Nicht zu vergessen ist in diesem Zusammenhang aber auch Griechenland, das dem Euro schwer zu schaffen macht. Im Vorfeld der Feiertage und in Erwartung der morgigen US-Arbeitsmarktdaten handelt die Währung der Euroländer zur Stunde bei 1,0825 USD.

Ein wenig Aufwind hatte die Gemeinschaftswährung gegenüber dem australischen Dollar. Hier konnte sich der Euro von seinem März-Tief bei 1,3724 AUD etwas erholen und handelt aktuell um die Marke von 1,4230 AUD.

Vor den Osterfeiertagen suchten Privatanleger nach Alternativen zum Euro. Sie wurden fündig und legten sich diverse Ostereier in Form von Währungsanleihen in ihre Depots. Bevorzugt wurden hierbei Währungsanleihen auf US-Dollar, türkische Lira, australische Dollar sowie südafrikanische Rand und vereinzelt auch brasilianische Real.

Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.bondboard.de

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