Stabilisierung, Jahr

Nach einem schwierigen Jahr steigt am Ölmarkt die Hoffnung auf eine Trendwende.

Stabilisierung am Ölmarkt. Dafür sind vor allem zwei Gründe verantwortlich. Zum einen nimmt das Risikobewusstsein am Markt wieder zu. Erdöl wird überwiegend in geopolitisch unsicheren Gegenden gefördert. Die daraus entstehenden Risiken für die Produktion wurden in den letzten Monaten in den Hintergrund gedrängt. Das hat sich wieder geändert.

Nach einem schwierigen Jahr steigt am Ölmarkt die Hoffnung auf eine Trendwende. Dafür sind vor allem zwei Gründe verantwortlich. Zum einen nimmt das Risikobewusstsein am Markt wieder zu. Erdöl wird überwiegend in geopolitisch unsicheren Gegenden gefördert. Die daraus entstehenden Risiken für die Produktion wurden in den letzten Monaten in den Hintergrund gedrängt. Das hat sich wieder geändert. Vor allem ist es der sich erneut zuspitzende Konflikt zwischen den USA und dem Iran, der den Markt beunruhigt. Dabei geht neben dem Atomprogramm des Iran auch um die Rolle Teherans im irakischen Bürgerkrieg und in anderen Krisenregionen. Die USA drohen nicht nur mit Sanktionen, sondern sogar mit Militäraktionen, falls die UN-Resolutionen nicht befolgt werden. Auf iranischer Seite präsentiert sich weiterhin vor allem Präsident Mahmoud Ahmadinejad als Scharfmacher. Welche Auswirkungen dieser Konflikt in der Zukunft auf den Ölmarkt hat, ist jedoch höchst unsicher. Konkreter sind dagegen die Folgen des Wintereinbruchs in den USA. Der Nordosten als wichtigster Absatzmarkt für Heizöl wird derzeit von einer Kältewelle erfasst, die noch mindestens eine Woche anhalten soll. Das gab dem Ölpreis ebenfalls einen Schub. Dieser war aber nur vorübergehend, denn die Lagerbestände reichen aus, um die zusätzliche Nachfrage zu befriedigen. Zudem wird das Thema Wetter am Ölmarkt aufgrund des allmählichen Endes derWintersaison in den kommenden Wochen mehr und mehr in den Hintergrund treten. Daher gewinnen wieder die strukturellen Marktbedingungen an Bedeutung. Strukturell betrachtet trifft aber weiterhin eine elastische Nachfrage, vor allem aus China, Indien und anderen Emerging Markets auf ein relativ starres Angebot. Zudem legen die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA nahe, dass kein Konjunktureinbruch zu befürchten ist. Das wirkt sich ebenfalls positiv auf die Ölnachfrage aus. Daneben haben die OPEC-Staaten, auf die etwa 40 Prozent des weltweiten Ölangebots entfallen, Produktionskürzungen vereinbart, die noch nicht voll wirksam geworden sind. Viele Experten nahmen daher auch ihre Prognosen für den durchschnittlichen Ölpreis in diesem Jahr zurück, die meisten erwarten aber einen Anstieg im Jahresverlauf. Als Gründe werden die wirksam werdenden Produktionskürzungen bei gleichzeitig anhaltend hoher Nachfrage genannt. Geht es seitwärts oder – wie am Ölmarkt erwartet – leicht aufwärts, könnten Discounter lohnen.
@ ad-hoc-news.de | 13.02.07 16:04 Uhr