Ausland, Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf

WHO-Beitragsausfälle sollen nicht von Deutschland übernommen werden

04.09.2020 - 05:33:29

Die Bundesregierung erklärt sich nicht dazu bereit, die Beitragsausfälle, die durch den Austritt der USA aus der WHO verursacht würden, auszugleichen.

Dies sei die Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion. Dies berichten die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ in ihren Freitagsausgaben. Würde der Austritt der USA tatsächlich wirksam werden, hätte dies massive Auswirkungen auf die Finanzen der WHO, da die USA nach wie vor der größte finanzielle Unterstützer sind.

Deutschland trete jedoch nicht für die Beitragsausfälle ein. Dies gelte für sämtliche Geberländer, nicht nur die USA. Diese Tatsache sei vor allem bei internationalen Organisationen gegeben, ganz gleich, ob es sich dabei um Pflichtbeiträge oder freiwillige Beiträge handle. Das betonte Gesundheits-Staatssekretär von der CDU, Thomas Gebhart in der offiziellen Antwort. Offiziell angekündigt und durchgeführt hatten die USA den Austritt aus der WHO Anfang Juli. Wirksam im rechtlichen Sinne wird er allerdings erst in einem Jahr. Donald Trump, momentaner US-Präsident, hatte der WHO im Zuge der Corona-Pandemie mehrfach schwere Vorwürfe. Man hätte viel zu spät über das wahre Ausmaß der Pandemie informiert und vor deren Auswirkungen gewarnt. Ebenso werde die WHO von der chinesischen Regierung kontrolliert. Jens Beeck von der FDP betonte, dass es nun wichtig sei, eine Reform der WHO auf den Weg zu bringen. Man müsse zum einen die internationale Koordination verbessern, die Finanzierung absichern und die Transparenz stärken. Ignoriere man die bisherige Problematik, so werde man der nächsten Gesundheitskrise genauso unvorbereitet gegenübertreten wie der Corona-Pandemie. Man müsse als Deutschland ein gutes Beispiel dafür sein, wie ein globaler, krisensicherer Gesundheitsschutz aussehe. Ebenso müsse Gerd Müller, der Entwicklungsminister, seine Entscheidung überdenken und bestenfalls zurücknehmen, die bilaterale Zusammenarbeit mit Nationen aufzugeben, in denen Deutschland starke Beiträge leistet in Bezug auf das Gesundheitswesen und dessen Infrastruktur. Müller von der CDU hatte auf den Weg gebracht, dass die Anzahl der Länder, die von Deutschland Entwicklungshilfe erhalten, von 85 Staaten auf 60 gekürzt würden.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, Bekia

@ ad-hoc-news.de