Ausland, Krankenhausflur

Virologe glaubt wegen Corona auch an Tote in Deutschland

09.03.2020 - 14:36:46

Hartmut Hengel, Präsident der Gesellschaft für Virologie, erwartet bei uns durch das Coronavirus verursachte Todesopfer.

Der Präsident der Gesellschaft für Virologie, kurz GfV, äußerte sich in der Dienstagsausgabe des Handelsblatts folgendermaßen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Deutschland Menschen an den Folgen des Coronavirus sterben würden. Man solle sich nichts vormachen, auch wenn bisher noch niemand am Virus gestorben sei.
Der Virologe sieht es als realistisch an, dass sich ähnliche Verhältnisse wie in Norditalien auch in Deutschland abspielen könnten. Hengels Meinung nach sind die durch Sars-CoV-2 ausgelösten Todesfälle häufiger als bei den üblichen Grippewellen. Der Präsident setzt sich im Falle eines Falles dafür ein, die Epidemie auch mit drastischen Vorgaben einzudämmen. Er nannte Italien als Vorbild, das bisher in Europa durch das Coronavirus die meisten Todesfälle zu beklagen hat.
Man müsse sich bewusst machen, das die Maßnahmen, die durchzuführen seien im Kampf gegen Corona von der Phase abhängen, die man diesbezüglich bei dessen Ausbreitung gerade durchlaufe, so der Präsident weiter. Dabei stellt Hengel auch den Vergleich zu Italien her: Wir seien hier noch in einer frühen Phase der Ausbreitung.
Der Präsident äußerte sich weiter, man müsse reagieren auf die jeweils angesagte Situation. Seiner Meinung nach ist die Lage „wie im Krieg“. Da gäbe es auch keine Strategien oder Taktiken, die immer gültig und wahr seien. Hengel sieht als Virologe auch bei der Vorbereitung, wie man mit dem Virus umgeht, klare Lücken. Dies findet er „unbestreitbar“. Gleichzeitig nennt er es eine „schicksalshafte Begleiterscheinung“. Diese sei immer bei Pandemien zu beobachten. Denn jede Pandemie sei für sich genommen einmalig und ein Ereignis, das einzig durch den auslösenden Virus bestimmt werde. Dennoch, so der Präsident weiter, müsse man sehen, dass sich Deutschland derzeit in einer „kontrollierten Situation“ befinde. Seiner Meinung nach sei es jedoch jederzeit möglich, dass sich das ändere. Trete dieser Fall ein, seien zwei Dinge nötig: Zum einen müssten die Spielregeln für die Gesellschaft, aber auch bezüglich der Fachleute geändert und vermittelt werden.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A & Omega

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