Ungarns, Ministerpräsident

Viktor Orban sorgte schon mit einem Moskau-Besuch für Aufregung.

08.07.2024 - 02:14:03

Ungarns Ministerpräsident Orban besucht überraschend China. Die Visite galt als Inszenierung im Ukraine-Konflikt. Nun folgt eine Station bei einem weiteren Schlüsselland in dem Krieg.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban ist überraschend zu einem Besuch in China eingetroffen. Das berichteten chinesische Staatsmedien am Morgen (Ortszeit). «Friedensmission 3.0 #Beijing», schrieb Orban nach seiner Ankunft in Peking im sozialen Netzwerk X. Dort veröffentlichte er auch ein Foto, das ihn bei der Begrüßung durch die chinesische Vize-Außenministerin Hua Chunying am Flughafen zeigt. 

Chinas amtlicher Nachrichtenagentur Xinhua zufolge traf Orban Staats- und Parteichef Xi Jinping zu einem Gespräch. Thema waren demnach Fragen von gegenseitigem Interesse. Ganz oben auf der Agenda dürfte der russische Angriffskrieg in der Ukraine gestanden haben. Orban schrieb in einem weiteren Post auf X, China sei eine «Schlüsselmacht», um Bedingungen für einen Frieden in dem Krieg zu erzeugen. Deshalb habe er Xi getroffen.

Zuvor Besuch in Russland

Orban war erst am Freitag zu einem umstrittenen Besuch nach Moskau gereist, wo er vom russischen Präsidenten Wladimir Putin empfangen wurde. Orban hatte das Treffen mit Putin, dessen Land seit mehr als zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, als «Friedensmission» inszeniert. Die Reise war auch deshalb auf Kritik gestoßen, weil Ungarn gerade erst die halbjährlich wechselnde EU-Ratspräsidentschaft übernommen hatte. Zuvor hatte Orban die Ukraine besucht. 

Xi war im Mai auf einer Europa-Reise auch in Ungarn. Budapest und Peking haben schon länger gute Beziehungen. Orban war im Oktober einer von wenigen europäischen Vertretern und einziger EU-Regierungschef, der bei Chinas Forum zur «Neuen Seidenstraße» teilgenommen hatte. Ungarn ist außerdem Teil jenes chinesischen Investitionsprojekts, mit dem die Volksrepublik weltweit Infrastruktur-Projekte umsetzt und damit auch ihren Einfluss ausbaut. 

 

@ dpa.de