Ausland, Donald Trump

US-Historiker prognostiziert im Fall einer Niederlage von Donald Trump schwere innere Konflikte in den USA

02.11.2020 - 16:10:52

Wissenschaftler von der Yale University sieht bei einer knappen Niederlage Trumps bei den US-Präsidentenwahlen die Gefahr bewaffneter Konflikte.

Der Historiker Timothy Snyder von der Yale-University in New Haven rechnet nicht mit einer geordneten Machtübergabe im Fall einer Niederlage von US-Präsident Trump. Der Präsident wird sich nicht freiwillig und ohne Komplikationen von seinem Amt verabschieden, warnt Snyder gegenüber dem Nachrichtenportal T-Online.
Die Präsidentschaft ist auch eine Frage des persönlichen Überlebens für Trump, deshalb wird er alle Mittel, die ihm zur Verfügung stehen ausschöpfen, um sich an der Macht zu halten. Er hat in den Debatten und in der Kampagne klar gemacht, dass er nur einen Ausgang der Wahlen akzeptieren wird und jede Abweichung nur durch Manipulation und Wahlbetrug erklärbar ist. Trump wird mit dem Präsidentenamt fast alles verlieren, betont der Professor einer der renommiertesten Universitäten der USA. Seine persönliche wirtschaftliche Lage ist desaströs und dazu muss er im Falle einer Abwahl mit mehreren Anklagen rechnen.
Auf die Gefahr rechter Gewalt angesprochen, hält Snyder bewaffnete Auseinandersetzungen mit rechtsradikalen Anhängern Trumps, wie den Proud Boys, für realistisch. Der einzige friedliche und unkomplizierte Weg in die Nach-Trump-Ära bleibt laut dem Historiker ein Erdrutschsieg für Joe Biden. Bei einer deutlichen Wahlniederlage wird es keinen Platz für Manipulationsvorwürfe geben und die Motivation der rechten Gruppen wird gering sein.
Als erste Aufgabe eines potentiellen US-Präsidenten Biden skizziert der Yale-Professor die Entwicklung einer nationalen Anti-Corona-Strategie. Hier ist unter Trump, trotz dessen Infektion, nicht viel geschehen. Die US-Regierung hat zugesehen, wie die Infektionskrankheit unter Armen und sozial benachteiligten Menschen ihren Tribut gefordert hat. Corona ist so gesehen in den USA auch eine soziale Krankheit, was auch die Behandlung des US-Präsidenten hinlänglich bewiesen hat. Snyder fordert von der zukünftigen US-Regierung eine nationale Kraftanstrengung. Nur auf diese Weise können wir die Opferzahlen minimieren und das Gesundheitssystem erhalten.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix

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