Israels, Armee

Im Januar vereinbarten Israel und die Hamas eine sechswöchige Waffenruhe.

18.03.2025 - 01:53:31

Israels Armee greift wieder im Gazastreifen an. Jetzt greift Israels Armee wieder massiv an. US-Präsident Trump lässt derweil erneut im Jemen zuschlagen - und droht dem Iran.

  • Israels Armee greift die Hamas in Gaza wieder massiv angegriffen. (Archivbild) - Foto: Jehad Alshrafi/AP/dpa

    Jehad Alshrafi/AP/dpa

  • Das US-Militär setzt seine Angriffe gegen die Huthi-Miliz im Jemen fort. (Archivbild) - Foto: Mc3 Janae Chambers/U.S. Navy/Zuma Press/dpa

    Mc3 Janae Chambers/U.S. Navy/Zuma Press/dpa

  • Israel startete die massivsten Angriffe seit Beginn der Waffenruhe vor rund zwei Monaten. (Archivbild) - Foto: Jehad Alshrafi/AP/dpa

    Jehad Alshrafi/AP/dpa

  • US-Präsident Trump erhöht den Druck auf den Iran und dessen Verbündete. (Archivbild) - Foto: Uncredited/Pool/AP/dpa

    Uncredited/Pool/AP/dpa

Israels Armee greift die Hamas in Gaza wieder massiv angegriffen. (Archivbild) - Foto: Jehad Alshrafi/AP/dpaDas US-Militär setzt seine Angriffe gegen die Huthi-Miliz im Jemen fort. (Archivbild) - Foto: Mc3 Janae Chambers/U.S. Navy/Zuma Press/dpaIsrael startete die massivsten Angriffe seit Beginn der Waffenruhe vor rund zwei Monaten. (Archivbild) - Foto: Jehad Alshrafi/AP/dpaUS-Präsident Trump erhöht den Druck auf den Iran und dessen Verbündete. (Archivbild) - Foto: Uncredited/Pool/AP/dpa

Israels Militär hat rund zwei Monate nach Beginn der Waffenruhe im Gazastreifen wieder massive Angriffe auf die islamistische Hamas im gesamten Küstenstreifen aufgenommen. Mindestens 326 Menschen seien ums Leben gekommen, teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde am Vormittag mit. Demnach gab es auch Hunderte Verletzte. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig prüfen und unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten. 

In derselben Nacht setzten die mit Israel verbündeten USA ihre heftigen Luftangriffe auf die Huthi im Jemen fort, wie das US-Regionalkommando Centcom mitteilte. Die Miliz ist wie die Hamas in Gaza Verbündeter des Irans. 

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, Brian Hughes, sagte der US-Nachrichtenseite «Axios»: «Die Hamas hätte Geiseln freilassen können, um die Waffenruhe zu verlängern, hat sich aber stattdessen für Verweigerung und Krieg entschieden.» US-Präsident Donald Trump habe Israel grünes Licht für die Wiederaufnahme der Angriffe auf die Hamas gegeben, zitierte das «Wall Street Journal» einen israelischen Beamten. Israel habe danach die USA über den Beginn der Angriffe vorab informiert.

«Die Hölle wird losbrechen, und alle Terroristen im Nahen Osten - die Huthi, die (libanesische) Hisbollah, die Hamas, vom Iran unterstützte Terrorstellvertreter und der Iran selbst - sollten Präsident Trump sehr ernst nehmen», zitierten US-Medien die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Wie der US-Präsident deutlich gemacht habe, würden «alle jene, die nicht nur Israel, sondern auch die Vereinigten Staaten von Amerika terrorisieren wollen, einen Preis zu zahlen haben», sagte Leavitt demnach dem US-Sender Fox News.

Schwerste Luftangriffe seit Beginn der Waffenruhe 

Israels schwerste Luftangriffe in Gaza seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe erfolgten auf die «wiederholte Weigerung der Hamas, unsere Geiseln freizulassen, sowie auf ihre Ablehnung aller Vorschläge, die sie vom Gesandten des US-Präsidenten Steve Witkoff und von den Vermittlern erhalten hat», teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Netanjahu und dessen «extremistische Regierung» hätten beschlossen, das Waffenruhe-Abkommen «zu brechen», hieß es in einer Erklärung der Hamas.

Damit riskiere Israel das Leben der Geiseln, drohte die islamistische Terrororganisation. Sie forderte die Vermittler Ägypten, Katar und USA auf, Israel «für den Bruch» des Abkommens zur Verantwortung zu ziehen. Netanjahu hatte wiederholt erklärt, Israel werde alle seine Kriegsziele erreichen. Dazu gehört die Freilassung aller Geiseln und die komplette Zerschlagung der Hamas. «Israel wird von nun an mit zunehmender militärischer Stärke gegen die Hamas vorgehen», hieß es in der Mitteilung von Netanjahus Büro. 

Trump erhöht Druck auf Iran

Auch die Trump-Regierung erhöht jetzt den Druck auf den Iran und die mit Teheran ebenfalls verbündete Huthi-Miliz im Jemen. Jeder Schuss, der von den Huthi abgefeuert werde, werde von nun an als ein Schuss angesehen, der von den Waffen und der Führung des Iran abgefeuert worden sei, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. «Der Iran wird dafür verantwortlich gemacht werden und die Konsequenzen tragen, und diese Konsequenzen werden schrecklich sein!» Zuvor hatte der Iran mit heftigen Gegenmaßnahmen gedroht.

«Der Iran wird jegliche Aggression der USA konsequent erwidern», sagte Hussein Salami, Kommandeur der Revolutionsgarden (IRGC), die Elitestreitmacht des Irans. In ähnlicher Weise äußerte sich auch der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Ismail Baghai. Nach Darstellung beider hat die islamische Republik keinen Einfluss auf die Huthi-Miliz im Jemen. Diese handelt demnach unabhängig. Salami und Baghai wiesen jegliche Einmischung der Vereinigten Staaten in die iranische Nahostpolitik entschieden zurück. 

Angriffe im Jemen gehen weiter 

Der Iran spiele «das unschuldige Opfer» außer Kontrolle geratener Terroristen, schrieb Trump. Stattdessen diktiere Teheran aber jeden Schritt der Huthi. Auf Trumps Befehl hin greift das US-Militär die Miliz seit Samstag massiv aus der Luft an. Arabische Medien berichteten in der Nacht von erneuten Luftangriffen im Raum der Hafenstadt Hudaida sowie der Hauptstadt Sanaa. Nach früheren Huthi-Angaben wurden mindestens 53 Menschen getötet. Ähnlich wie Israel im Gazastreifen gegen die Hamas vorgeht, so geht auch das US-Militär im Kampf gegen die Huthi dabei jetzt ganz gezielt auch gegen die Anführer der Miliz vor.

Führende Mitglieder der Huthi flohen Berichten zufolge nach den ersten nächtlichen US-Luftangriffen aus der Hauptstadt Sanaa in ländliche Gegenden. Sie seien zudem angewiesen worden, öffentliche Plätze zu meiden. Die USA wollen die Angriffe nach Worten von Verteidigungsminister Pete Hegseth erst einstellen, wenn die Miliz ihrerseits die Attacken auf die Schifffahrt beendet. 

Die Huthi hatten vor wenigen Tagen angekündigt, diese Angriffe auf Schiffe im Roten Meer wieder aufzunehmen. Sie wollen damit nach eigenen Angaben ein Ende der Blockade des Gazastreifens durch Israel erreichen. Die Vereinten Nationen riefen zu äußerster Zurückhaltung und zur Einstellung aller militärischen Aktivitäten auf. Jede weitere Eskalation könne Vergeltungsmaßnahmen auslösen und die Region weiter destabilisieren.

Angriffe auch im gesamten Gazastreifen

Derweil führt Israels Militär nach eigenen Angaben umfangreiche Angriffe in ganz Gaza durch. Unbestätigten arabischen Berichten zufolge wurden dabei Führungsleute der Hamas getötet. Die Hamas müsse sofort alle israelischen Geiseln und Leichen übergeben, «oder es ist vorbei für Euch», hatte Trump vor knapp zwei Wochen gewarnt. Kürzlich war eine von ihm freigegebene Lieferung schwerer Bomben in Israel eingetroffen. 

Im Januar war zwischen Israel und der Hamas eine zunächst sechswöchige Waffenruhe vereinbart worden. Bisher konnten sich beide Seiten nicht auf die Bedingungen für eine Verlängerung einigen. Israel hatte mit Wiederaufnahme des Krieges gedroht, sollte die Hamas keine weiteren Geiseln freilassen. Auch während der Waffenruhe war es immer wieder zu tödlichen Angriffen gekommen. Die Hamas und andere Islamistengruppen halten nach israelischen Informationen noch 24 Geiseln und die Leichen von 35 Entführten fest. 

Auslöser des Gaza-Krieges war der Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mehr als 48.500 Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. Die Angaben, die nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheiden, lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Israel spricht von rund 20.000 getöteten Terroristen.

@ dpa.de