Tote, Armeeeinsatz

Immer wieder operiert das israelische Militär im besetzten Westjordanland.

14.11.2023 - 09:23:43

Sechs Tote nach israelischem Armeeeinsatz im Westjordanland. Erneut sind nach einem solchen Einsatz Menschen ums Leben gekommen. Die israelische Armee will die Berichte prüfen.

Bei Zusammenstößen während eines Einsatzes der israelischen Armee im besetzten Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge sieben Menschen getötet worden. Die Toten seien zwischen 21 und 32 Jahre alt, erklärte das Gesundheitsministerium in Ramallah. Bei dem Militäreinsatz in Tulkarm im Norden des Palästinensergebiets seien in der Nacht auf Dienstag zudem 12 Menschen verletzt worden, vier davon schwer. Die israelische Armee sagte, sie prüfe die Berichte.

Die israelische Armee teilte mit, mutmaßliche Terroristen hätten bei einer Razzia Sprengsätze auf die Einsatzkräfte gefeuert. Deshalb habe das Militär ein Fluggerät eingesetzt. Palästinensische Medien berichteten, Palästinenser seien sowohl bei einem Drohnenangriff als auch durch Schüsse getötet worden. Die Armee erklärte, dass bei Schusswechseln mit bewaffneten Palästinensern mehrere Angreifer getötet worden seien. Soldaten hätten bei der Razzia Verdächtige festgenommen und befragt.

Insgesamt 188 Palästinenser im Westjordanland getötet

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas am 7. Oktober noch deutlich verschärft. Insgesamt 188 Palästinenser wurden laut palästinensischem Gesundheitsministerium seitdem getötet. Die Armee hat seitdem eigenen Angaben zufolge bei Razzien rund 1700 Verdächtige festgenommen, davon 950 mit mutmaßlicher Verbindung zur Hamas. Es gibt auch mehr Berichte über Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser.

Seit Jahresbeginn kamen den Behörden zufolge 384 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen ums Leben. Es ist Menschenrechtlern zufolge die höchste Zahl seit mehr als 15 Jahren.

@ dpa.de