Hiroshima- und Nagasaki-Überlebende werden in diesem Jahr mit dem wichtigsten politischen Preis ausgezeichnet.
10.12.2024 - 14:12:41Anti-Atomwaffen-Organisation mit Friedensnobelpreis geehrt. Angesichts ihrer eigenen Erfahrungen streben sie eine Welt frei von Atomwaffen an.
Die japanische Anti-Atomwaffen-Organisation Nihon Hidankyo ist mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Die drei Co-Vorsitzenden der Organisation, Terumi Tanaka, Shigemitsu Tanaka und Toshiyuki Mimaki, nahmen die Nobelmedaille und das dazugehörige Diplom während einer Zeremonie im Rathaus von Oslo vom Vorsitzenden des norwegischen Nobelkomitees, Jørgen Watne Frydnes, entgegen.
Im anschließenden Nobelvortrag im Namen seiner Organisation schilderte Terumi Tanaka unter anderem die schrecklichen Eindrücke, die er selbst als 13-Jähriger bei dem Atomwaffenabwurf über Nagasaki 1945 erlebt hat. Dabei warnte er auch vor den immensen Schäden, die der Einsatz von Atomwaffen heute anrichten könnte - und angesichts von Drohungen zum Gebrauch dieser Waffen auch davor, dass das «nukleare Tabu» Gefahr laufe, gebrochen zu werden.
«Lasst die Menschheit sich nicht selbst mit Atomwaffen zerstören!», sagte Tanaka laut der englischsprachigen Übersetzung der Rede. «Lasst uns gemeinsam an einer menschlichen Gesellschaft in einer Welt frei von Atomwaffen und frei von Kriegen arbeiten!»
Nihon Hidankyo ist eine Graswurzelbewegung von Überlebenden der Atomwaffenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki zum Ende des Zweiten Weltkrieges, den sogenannten Hibakusha. Das norwegische Nobelkomitee hatte im Oktober bekanntgegeben, die 1956 gegründete Organisation für ihre Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt sowie dafür zu ehren, durch Zeitzeugenaussagen zu demonstrieren, dass Atomwaffen nie wieder eingesetzt werden sollten.