Häusliche Gewalt: Zahlen an vielen Orten nach wie vor auf hohem Stand
25.10.2020 - 13:13:08Die Berichte über Fälle von häuslicher Gewalt im Zuge der Corona-Krise verharren in mehreren Bundesländern weiterhin auf überdurchschnittlich hohen Werten.
Wie das Nachrichtenportal "T-Online" nach entsprechenden Anfragen bei den zuständigen Ministerien und Behörden aller 16 Bundesländer berichtet, stellen zum Beispiel die Ämter in Berlin seit dem Beginn der Corona-Epidemie einen Anstieg der Fallzahlen fest.
In der deutschen Hauptstadt wurden zwischen dem 1. März und dem 30. September insgesamt 9.188 Straftaten registriert, die gegen die Freiheit und die körperliche Unversehrtheit innerhalb von Familie oder Partnerschaft begangen wurden. Diese Zahl gab die Berliner Polizei auf Anfrage bekannt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 8.847 gemeldete Delikte. Dies entspricht einem Anstieg von etwa vier Prozent. Besonders starke Zuwächse wurden im März, also vor beziehungsweise zu Beginn der strengen Maßnahmen, und dann noch einmal im Juli festgestellt, als die meisten Einschränkungen bereits wieder aufgehoben waren. Der Anstieg lag hier jeweils bei 10 Prozent im Vergleich zu den gleichen Monaten des Vorjahres. Der größte Teil der Gewalttaten im häuslichen Umfeld, 70 Prozent der Fälle, waren Körperverletzungen. In 13 Prozent der Fälle wurden Personen von den Opfern nahestehenden Tatverdächtigen bedroht, und bei drei Prozent der Fälle handelte es sich um Übergriffe sexueller Art.
Auch im benachbarten Brandenburg stellte die Polizei von März bis Ende Juli eine deutliche Zunahme von Fällen häuslicher Gewalt fest. Hier wurden im Zeitraum vom 1. März bis zum 22. Juli insgesamt 1.840 solcher Vorfälle registriert. Das ist eine Zunahme um 22 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des vorigen Jahres, als immerhin 1.508 Fälle verzeichnet wurden.
Stark rückläufige Zahlen von Fällen häuslicher Gewalt wurden hingegen aus den Ländern Nordrhein-Westfalen und Sachsen gemeldet. Für Nordrhein-Westfalen teilte das Innenministerium in Düsseldorf mit, es seien zwischen dem 1. Januar und dem 18. Oktober insgesamt 25.687 entsprechende Anzeigen von den Behörden aufgenommen worden. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 30.130 Fälle, die Abnahme entspricht also etwa 15 Prozent. In Sachsen gingen die Anzeigen im Zusammenhang mit Fällen von häuslicher Gewalt bis zum Sommer ebenso deutlich zurück. Hier waren es vom 1. März bis zum 31. Juli insgesamt 2.752 Meldungen gegenüber 3.439 solchen Vorfällen im gleichen Zeitraum des letzten Jahres.
Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt teilten dem Nachrichtenportal "T-Online" auf Nachfrage mit, dass es, anders als im Frühjahr zunächst erwartet, bisher nicht zu einem erhöhten Andrang in den dortigen Frauenhäusern gekommen sei. Auch von anderen Bundesländer kamen Informationen, sie hätten bis jetzt noch keine Veränderungen der Fallzahlen festgestellt.
Allerdings fanden die letzten Erhebungen zu derartigen Anzeigen bei der Polizei in vielen Fällen bereits im Frühsommer statt. Auch wiesen fast alle zuständigen Behörden darauf hin, dass sich aufgrund der Ausgangs- und Kontakteinschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie das Anzeigeverhalten der Betroffenen verändert habe. Daher gehe man hier von einer größeren Dunkelziffer aus. Auch würden Zwischenfälle, besonders solche aus dem Bereich häuslicher Gewalt, oftmals erst mit deutlicher zeitlicher Verzögerung tatsächlich auch angezeigt. So machte zum Beispiel das hessische Sozialministerium in Wiesbaden auf eine Zunahme der Nutzung von sogenannten niederschwelligen Hilfsangeboten, wie etwa Telefon- und Online-Beratung, aufmerksam. Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" beispielsweise habe eine Zunahme an Beratungsgesprächen um 20 Prozent registriert. Auch in Bayern haben, wie das dortige Sozialministerium mitteilte, die Anfragen bei Opfer-Beratungsstellen alles in allem zugenommen. Nicht zuletzt macht die Umfrage von "T-Online" auch deutlich, dass die einzelnen Bundesländer ihre Zahlen auf sehr unterschiedliche Art und Weise und auf verschiedenen Grundlagen erheben.
In der deutschen Hauptstadt wurden zwischen dem 1. März und dem 30. September insgesamt 9.188 Straftaten registriert, die gegen die Freiheit und die körperliche Unversehrtheit innerhalb von Familie oder Partnerschaft begangen wurden. Diese Zahl gab die Berliner Polizei auf Anfrage bekannt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 8.847 gemeldete Delikte. Dies entspricht einem Anstieg von etwa vier Prozent. Besonders starke Zuwächse wurden im März, also vor beziehungsweise zu Beginn der strengen Maßnahmen, und dann noch einmal im Juli festgestellt, als die meisten Einschränkungen bereits wieder aufgehoben waren. Der Anstieg lag hier jeweils bei 10 Prozent im Vergleich zu den gleichen Monaten des Vorjahres. Der größte Teil der Gewalttaten im häuslichen Umfeld, 70 Prozent der Fälle, waren Körperverletzungen. In 13 Prozent der Fälle wurden Personen von den Opfern nahestehenden Tatverdächtigen bedroht, und bei drei Prozent der Fälle handelte es sich um Übergriffe sexueller Art.
Auch im benachbarten Brandenburg stellte die Polizei von März bis Ende Juli eine deutliche Zunahme von Fällen häuslicher Gewalt fest. Hier wurden im Zeitraum vom 1. März bis zum 22. Juli insgesamt 1.840 solcher Vorfälle registriert. Das ist eine Zunahme um 22 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des vorigen Jahres, als immerhin 1.508 Fälle verzeichnet wurden.
Stark rückläufige Zahlen von Fällen häuslicher Gewalt wurden hingegen aus den Ländern Nordrhein-Westfalen und Sachsen gemeldet. Für Nordrhein-Westfalen teilte das Innenministerium in Düsseldorf mit, es seien zwischen dem 1. Januar und dem 18. Oktober insgesamt 25.687 entsprechende Anzeigen von den Behörden aufgenommen worden. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 30.130 Fälle, die Abnahme entspricht also etwa 15 Prozent. In Sachsen gingen die Anzeigen im Zusammenhang mit Fällen von häuslicher Gewalt bis zum Sommer ebenso deutlich zurück. Hier waren es vom 1. März bis zum 31. Juli insgesamt 2.752 Meldungen gegenüber 3.439 solchen Vorfällen im gleichen Zeitraum des letzten Jahres.
Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt teilten dem Nachrichtenportal "T-Online" auf Nachfrage mit, dass es, anders als im Frühjahr zunächst erwartet, bisher nicht zu einem erhöhten Andrang in den dortigen Frauenhäusern gekommen sei. Auch von anderen Bundesländer kamen Informationen, sie hätten bis jetzt noch keine Veränderungen der Fallzahlen festgestellt.
Allerdings fanden die letzten Erhebungen zu derartigen Anzeigen bei der Polizei in vielen Fällen bereits im Frühsommer statt. Auch wiesen fast alle zuständigen Behörden darauf hin, dass sich aufgrund der Ausgangs- und Kontakteinschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie das Anzeigeverhalten der Betroffenen verändert habe. Daher gehe man hier von einer größeren Dunkelziffer aus. Auch würden Zwischenfälle, besonders solche aus dem Bereich häuslicher Gewalt, oftmals erst mit deutlicher zeitlicher Verzögerung tatsächlich auch angezeigt. So machte zum Beispiel das hessische Sozialministerium in Wiesbaden auf eine Zunahme der Nutzung von sogenannten niederschwelligen Hilfsangeboten, wie etwa Telefon- und Online-Beratung, aufmerksam. Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" beispielsweise habe eine Zunahme an Beratungsgesprächen um 20 Prozent registriert. Auch in Bayern haben, wie das dortige Sozialministerium mitteilte, die Anfragen bei Opfer-Beratungsstellen alles in allem zugenommen. Nicht zuletzt macht die Umfrage von "T-Online" auch deutlich, dass die einzelnen Bundesländer ihre Zahlen auf sehr unterschiedliche Art und Weise und auf verschiedenen Grundlagen erheben.
Redaktion ad-hoc-news.de, A-1010413