Ausland, Flüchtlinge in Griechenland

FDP befürchtet Corona-Ausbruch in griechischen Flüchtlingslagern und verlangt Notfallplan

19.03.2020 - 15:46:26

Angesichts der Corona-Epidemie und der katastrophalen hygienischen Verhältnisse in den griechischen Flüchtlingslagern, verlangt der FDP-Menschenrechtsexpertin Gyde Jensen einen EU-Notfallplan.

FDP-Menschenrechtsexpertin Gyde Jensen warnt vor den Konsequenzen eines Ausbruchs des Coronavirus in den Flüchtlingslagern auf der griechischen Insel Lesbos. Wenn der Virus auf die Lager übergreift, wird die ohnehin schon angespannte Lage außer Kontrolle geraten, warnt die FDP-Politikerin gegenüber dem „Nachrichtennetzwerk Deutschland“. Die EU muss sich auf dieses Szenario vorbereiten und einen Notfallplan aufstellen, solange es noch Zeit ist. Es gibt weder eine entsprechende medizinische Ausrüstung, noch Schutzkleidung. Wenn Corona auftritt, werden umfassende Quarantänemaßnahmen und eine Evakuierung der Lager notwendig. Die EU kann Griechenland mit diesen Problemen nicht allein lassen. Die derzeitige Corona-Krise in Europa dürfe nicht zum Anlass genommen werden, die Mittel in der Entwicklungshilfe zu kürzen. Global sind aktuell über 100 Millionen Menschen von Hilfslieferungen abhängig, mahnt Jensen. Die Belastungen durch die Corona-Pandemie sind enorm, aber keine Ausrede jetzt die globalen Hilfsmaßnahmen zurückzufahren. Corona darf nicht dazu führen, dass wir uns auf eine nationale Basis zurückziehen und in die Egoismen einer vergangenen Zeit zurückfallen. Die Not der Menschen ist keine nationale Angelegenheit, sondern sie ist eine globale Herausforderung an unsere Solidarität. Es ist in der aktuellen Situation angebracht auch die Sanktionen gegen Länder auf den Prüfstand zu stellen. Wenn dieses politische Instrumentarium in einigen Ländern dazu führt, dass sich die Situation der Gesundheitssysteme verschlechtert, sollten sie überdacht und eventuell ausgesetzt werden. Als Beispiel verweist die FDP-Politikerin auf die Lage im Iran, die völlig außer Kontrolle zu geraten droht. Wenn die Lieferung medizinischer Apparate und Medikamente zu einer Verbesserung der Lage in der Corona-Krise führen könnte, dann müssen sie auch möglich sein, fordert die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe gegenüber dem „Nachrichtennetzwerk Deutschland“.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix

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