Vatikan, Franziskus

Fast zwei Wochen liegt der 88-Jährige nun schon im Krankenhaus.

27.02.2025 - 14:18:46

Vatikan: Zustand von Franziskus stabil. Die Signale sind inzwischen etwas zuversichtlicher. Aber zu sehen bekommt man Franziskus nicht.

Der Gesundheitszustand von Papst Franziskus hat sich nach Angaben aus seiner Umgebung stabilisiert. Der 88-Jährige unterziehe sich nun weiteren Untersuchungen, hieß es aus dem Gemelli-Krankenhaus in Rom, wo das Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken seit knapp zwei Wochen behandelt wird. Franziskus sei guter Dinge. Mehr Aufschluss wurde vom täglichen Bulletin erwartet, das der Vatikan inzwischen jeden Abend herausgibt.

Im Umfeld des Papstes wurde zugleich auf die Mitteilung vom Vorabend verwiesen, in der von einer «leichten Besserung» die Rede war. Daran habe sich nichts geändert. Von einem kritischen Zustand sprach der Vatikan nicht mehr. Nach diesen Angaben leidet Franziskus aber nach wie vor an einer schweren Lungenentzündung, was in einem so hohen Alter gefährlich ist. Erschwerend kommt hinzu, dass dem Argentinier schon seit jungen Jahren ein Teil des rechten Lungenflügels fehlt.

Weiterhin zusätzlicher Sauerstoff und Cortison

Positiv wurde vermerkt, dass die Nieren wieder voll arbeiteten. Eine «leichte Niereninsuffizienz» habe sich zurückgebildet, hieß es. Wegen seiner Atemprobleme bekommt der Papst über einen Schlauch durch die Nase gelegentlich zusätzlichen Sauerstoff in hoher Dosis. Offensichtlich schlägt diese Therapie an: Seit dem Wochenende hatte er nach offiziellen Angaben keine größeren Atemnot-Anfälle mehr. Auch die Blutwerte haben sich gebessert. Zudem erhält er eine Reihe von Medikamenten, auch mit Cortison.

An diesem Freitag liegt Franziskus genau zwei Wochen in der Gemelli-Klinik im Nordwesten von Rom. Dann werden sich die behandelnden Ärzte möglicherweise in einer neuen Pressekonferenz weiteren Fragen stellen. Bislang geschah dies erst einmal. Zu der Frage, ob der 88-Jährige die Erkrankung überstehen werde, sagte der leitende Mediziner Sergio Alfieri vor einer Woche: «Beide Türen sind offen.» Der Papst selbst trat seit seiner Einlieferung nicht in der Öffentlichkeit auf.

Spekulationen über Versammlung der Kardinäle

Für Spekulationen sorgte zwischenzeitlich die Ankündigung, dass Franziskus ein Konsistorium einberufen will, also eine Versammlung der Kardinäle. Dies nährte Gerüchte über einen Rücktritt, weil der deutsche Papst Benedikt XVI. im Februar 2013 auf einem solchen Konsistorium überraschend auf sein Amt verzichtet hatte. Aus dem Vatikan wurde allen Spekulationen über Rücktrittsgedanken von Franziskus mehrfach schon widersprochen. Einen Termin für das Konsistorium gibt es noch nicht.

@ dpa.de