Er gilt als kremlfreundlichster Regierungschef innerhalb der EU und hat lange europäische Hilfen für die von Moskau angegriffene Ukraine blockiert.
02.07.2024 - 09:39:37Ungarns Premier Orban erstmals seit Kriegsbeginn in Kiew. Nun ist Ungarns Premier Orban nach Kiew gereist.
Der ungarische Regierungschef Viktor Orban ist erstmals seit Kriegsbeginn in die von Russland angegriffene Ukraine gereist und hat Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen getroffen. «Ziel der ungarischen Ratspräsidentschaft ist es, zur Lösung der Herausforderungen beizutragen, vor denen die Europäische Union steht. Meine erste Reise führte daher nach Kiew», schrieb der rechtspopulistische Politiker bei Facebook. Die Beziehungen zwischen Kiew und Budapest gelten als angespannt.
Ungarn hat gerade für ein halbes Jahr die EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Er wolle Schritte für einen Frieden unternehmen, hatte Orban in einem Interview kurz vor seiner Reise nach Kiew angekündigt.
Mehrfach Hilfen für Ukraine verzögert
In der Vergangenheit hatte Orban Hilfen für die von Russland angegriffene Ukraine verzögert und mehrfach versucht, Sanktionen gegen Moskau zu verhindern. Ungarn ist weiterhin stark von russischen Gaslieferungen abhängig, die trotz des Kriegs teilweise durch die Ukraine fließen. Allerdings will Kiew den zum Jahresende auslaufenden Vertrag nicht verlängern.
Ein weiterer Streitpunkt sind die Rechte der ungarischen Minderheit in der Ukraine, als deren Schutzpatron sich Orban seit Jahren inszeniert. Bei einem Fußballspiel provozierte der 61-Jährige zudem mit einem Schal, auf dem die Umrisse von Großungarn aus dem Jahr 1920 zu sehen waren. Zu der Zeit gehörte unter anderem das heute in der Ukraine liegende Transkarpatien zu Ungarn.
In der Ukraine war Orban das letzte Mal 2015. Zu der Zeit war noch Selenskyjs Vorgänger Petro Poroschenko im Amt.