Nahost, Gazastreifen

Die jüngsten Konfrontationen schüren die Sorge vor einem neuen größeren Konflikt.

23.09.2023 - 20:03:08

Nach Unruhen an Gaza-Grenze: Israel greift Hamas-Posten an. Zum jüdischen Feiertag Jom Kippur bleiben Grenzübergänge zum Gazastreifen und Westjordanland komplett abgeriegelt.

Nach neuen gewaltsamen Protesten von Palästinensern im Gazastreifen an der Grenze zu Israel hat die israelische Armee einen Militärposten der dort herrschenden islamistischen Hamas angegriffen. Der Posten befinde sich in der Nähe der Proteste, während derer Schüsse auf israelische Soldaten abgegeben seien, teilte die Armee mit. Der Angriff sei mit einer Drohne erfolgt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen wurden zuvor mindestens drei Palästinenser durch Schüsse israelischer Soldaten verletzt.

Protest gegen Blockade

Nach Medienberichten setzten Palästinenser Brandsätze und brennende Reifen ein. Auch Brandballons seien erneut nach Israel geschickt worden. Diese hatten bereits am Freitag Brände im Süden des Landes ausgelöst. Palästinenser demonstrierten heute auch in Fischerbooten vor der Küste des Gazastreifens im Mittelmeer gegen die Blockade des Palästinensergebiets.

An der Gaza-Grenze war es zuletzt wieder häufiger zu Konfrontationen gekommen, die die Sorge vor einem neuen größeren Konflikt schürten. Bereits in der vergangenen Woche hatte das Militär nach Konfrontationen Luftangriffe auf einen Hamas-Posten geflogen.

Sicherheitsvorkehrungen für Jom Kippur

Angesichts der wieder aufgeflammten Unruhen hatte Israel die Grenze für rund 17.000 palästinensische Arbeitskräfte geschlossen. Während des jüdischen Feiertags Jom Kippur am Sonntag und Montag sollen die Grenzübergänge zum Gazastreifen und Westjordanland aus Sicherheitsgründen komplett abgeriegelt bleiben.

Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen unter sehr schlechten Bedingungen. Die von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die von Ägypten mitgetragen wird.

@ dpa.de