Ausland, Norbert Röttgen

Die chinesischen Drohungen sind gemäß Norbert Röttgen in jeder Hinsicht ein Affront

31.08.2020 - 17:25:12

Norbert Röttgen, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, kritisiert die Drohungen des chinesischen Außenministers Wang Yi gegen Tschechien scharf.

Gegenüber dem Handelsblatt" in der Ausgabe am Dienstag sagte Norbert Röttgen, dass der chinesische Außenminister Wang Yi im Rahmen seines in Deutschland-Besuches Drohungen gegen einen anderen Staat der Europäischen Union sowie einen Parlamentarier persönlich ausspreche, sei ein diplomatischer und demokratischer Affront gleichermaßen.

Wang Yi, der sich derzeit in Berlin aufhält, will sich am Dienstag mit dem Außenminister Heiko Maas treffen. Der geplante Besuch von einer hochrangig besetzten Delegation in Taiwan, welche von Milos Vystrcil, dem tschechischen Senatspräsidenten, angeführt wird, ist der Auslöser für den Streit zwischen China und Tschechien. Die Reisepläne werden von Wang Yi als Provokation verurteilt und Milos Vystrcil würde dafür einen hohen Preis zahlen. China will verhindern, dass andere Länder diplomatische Beziehungen zum Inselstaat Taiwan, welchen China als einen Teil seines Hoheitsgebiets ansieht, aufnimmt.
Der CDU-Politiker sagte, die Mitgliedstaaten der Europäischen Union würden die Ein-China-Politik anerkennen, denn schon die Zusammenarbeit in Bezug auf die Bekämpfung der Pandemie würde gebieten, dass Besuche in Taiwan trotzdem möglich seien. Norbert Röttgen hat gemahnt, dass die Drohung von Wang Yi weder von den Parlamentariern noch von der Bundesregierung so stehen gelassen werden dürfen. Taiwan sei eine Realität, mit welcher umgegangen werden müsse und kein weißer Fleck auf der Landkarte. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses fordert, die Europäische Union sollte sich dringend dahingehend verständigen, eine gemeinsame Linie zum Schutz der einzelnen Mitgliedstaaten gegen chinesische Vergeltung zu finden.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, Ever True Smile

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