Höchste, Alarmstufe

Die Alarmsignale werden immer schriller, jedes Jahr gibt es neue Hiobsbotschaften.

11.11.2024 - 10:15:36

Höchste Alarmstufe beim Zustand des Weltklimas. Dennoch tun Regierungen Experten zufolge zu wenig, um die Klima-Katastrophe zu stoppen. 2024 ist keine Ausnahme.

  • Der Meeresspiegel steigt rasant (Archivbild) - Foto: Felipe Dana/AP/dpa

    Felipe Dana/AP/dpa

  • Gletscher haben weltweit 2023 eine Rekordmenge an Eis verloren (Archivbild) - Foto: Matthias Schrader/AP

    Matthias Schrader/AP

  • Extremwetter wie verheerende Regenfällen nehmen mit dem Klimawandel zu  (Archivbild) - Foto: Petr David Josek/AP

    Petr David Josek/AP

  • Die Zahl der Waldbrände wächst mit dem Klimawandel (Archivbild) - Foto: Bruno Fonseca/AP

    Bruno Fonseca/AP

Der Meeresspiegel steigt rasant (Archivbild) - Foto: Felipe Dana/AP/dpaGletscher haben weltweit 2023 eine Rekordmenge an Eis verloren (Archivbild) - Foto: Matthias Schrader/APExtremwetter wie verheerende Regenfällen nehmen mit dem Klimawandel zu  (Archivbild) - Foto: Petr David Josek/APDie Zahl der Waldbrände wächst mit dem Klimawandel (Archivbild) - Foto: Bruno Fonseca/AP

Die Vereinten Nationen verhängen angesichts der Wucht des Klimawandels innerhalb einer einzigen Generation erneut die höchste Alarmstufe. Dies teilte die Weltwetterorganisation (WMO) bei der Vorstellung ihres Berichts über den Zustand des Weltklimas 2024 mit. 

2024 auf Rekordkurs

Die globale Durchschnittstemperatur habe von Januar bis September dieses Jahres bei der Rekordmarke von 1,54 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850-1900) gelegen, berichtet die WMO auf der Weltklimakonferenz in Baku in Aserbaidschan. Klimaforscher rechnen kaum damit, dass sich daran bis Jahresende noch viel ändert. Dass 2024 das wärmste Jahr seit gewesen sein dürfte, hatte schon der EU-Klimawandeldienst Copernicus berichtet. Die WMO wertet für ihre Prognosen dessen Daten und die von fünf weiteren Instituten aus. 

Bislang war 2023 das wärmste Jahr seit der Industrialisierung (1850-1900), mit einer globalen Durchschnittstemperatur von plus 1,48 Grad. Weil die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre weiter steigt, dürfte der Klimawandel sich mit höheren Temperaturen, steigendem Meeresspiegel, mehr Dürren und Waldbränden und Extremwetter weiter beschleunigen, so die WMO. 

1,5-Grad-Ziel noch nicht verfehlt 

Das weltweite Ziel, die Erwärmung möglichst unter 1,5 Grad zu halten, um die schlimmsten Klimawandelfolgen abzuhalten, ist mit einem Jahr mit über 1,5 Grad Erwärmung noch nicht verfehlt. Dafür gibt zu viele kurzfristige natürliche Einflüsse auf das Klima, so die WMO. Dazu gehört etwa das alle paar Jahre spürbare Phänomen El Niño, das 2023 und Anfang 2024 noch einen wärmenden Effekt hatte. 

Für das Ziel wird ein Durchschnittswert über mindestens zwei Jahrzehnte angesetzt. Im langjährigen Mittel liege die Erwärmung nach Beurteilung von WMO-Experten zurzeit bei etwa 1,3 Grad über vorindustriellem Niveau. 

Vorgeschmack auf die Zukunft

«Die rekordverdächtigen Regenfälle und Überschwemmungen, die Wirbelstürme, die plötzlich rapide gefährlicher werden, die tödliche Hitze, die unerbittliche Dürre und die schlimmen Waldbrände, die wir in diesem Jahr in verschiedenen Teilen der Welt erlebt haben, sind leider ein Vorgeschmack auf unsere Zukunft», sagte WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo. 

Die Zehn-Jahres-Periode 2015 bis 2024 sei die wärmste Dekade seit Beginn der Beobachtungen vor 175 Jahren gewesen, so die WMO. Ozeane seien im vergangenen Jahr im Durchschnitt so warm gewesen wie nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Vorläufige Daten deuteten darauf hin, dass die Temperaturen in diesem Jahr ähnlich hoch lagen. 90 Prozent der Energie der Erde werde in den Ozeanen gespeichert. Die Erwärmung sei eine Veränderung, die auf hunderte bis tausende Jahre unumkehrbar sei.

Der Meeresspiegel sei wegen der Ausdehnung des wärmeren Wassers und der Eisschmelze von 2014 bis 2023 um 4,77 Millimeter pro Jahr gestiegen, mehr als doppelt so schnell wie 1993 bis 2002. Im vergangenen Jahr hätten die Gletscher weltweit mehr Eis verloren als in jedem anderen Jahr seit Beginn der Messungen 1953.

Die Erwärmung der Ozeane die Gletscherschmelze und der Anstieg des Meeresspiegels beschleunigten sich und Extremwetter richteten verheerende Schäden an.

@ dpa.de