Deutschland sieht in Kolumbien einen wichtigen Partner auf dem südamerikanischen Kontinent.
08.06.2023 - 17:18:33Baerbock trifft kolumbianische Vizepräsidentin Márquez. Die Bundesaußenministerin trifft Vizepräsidentin Márquez.
Außenministerin Annalena Baerbock hat die kolumbianische Vizepräsidentin Francia Márquez zu einem Gespräch getroffen. Bei der Unterredung in der Stadt Cali im Department Valle del Cauca gut 100 Kilometer vom Pazifik entfernt sollte es unter anderem um den Friedensprozess im Land gehen. Später soll Márquez von der Grünen-Politikerin den Preis für Frauenrechte und Demokratie des deutsch-lateinamerikanisch-karibischen Frauennetzwerks «Unidas» (deutsch: «Vereinigt») erhalten. Kolumbien ist das viertgrößte Land Südamerikas und hat etwa 50 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner.
Bei den Gesprächen Baerbocks in der mit 2,5 Millionen Einwohnern drittgrößten Stadt des Landes sollte es auch um die Themen Klima, Energie, Rohstoffe und Frauenrechte gehen.
Die 41 Jahre alte Márquez ist die erste schwarze Vizepräsidentin Kolumbiens. Sie erhält den Preis für ihren Einsatz für die Rechte von Frauen und Afrokolumbianern sowie als Umweltaktivistin im Kampf gegen illegalen Bergbau. Die Menschenrechtsaktivistin und Umweltschützerin kämpfte in der von Gewalt besonders betroffenen Region Cauca gegen illegale Goldsucher und wurde mehrmals bedroht. 2018 erhielt sie für ihren Einsatz den renommierten Goldman-Preis.
Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220.000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem Friedensabkommen 2016 zwischen der Regierung und der größten Rebellengruppe Farc verbessert. Noch immer werden aber Teile des Landes von illegalen Gruppen kontrolliert.