Der israelische Militäreinsatz in Rafah war im Gaza-Krieg ganz besonders umstritten.
21.08.2024 - 19:27:44Israel erklärt Hamas-Brigade in Rafah für besiegt. Israel rechtfertigte ihn damit, dass die dort verbliebenen Hamas-Truppen zerstört werden müssten.
Israel will die Hamas-Brigade im Bereich von Rafah im Süden des Gazastreifens bezwungen haben. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte bei einem Besuch im Grenzbereich zwischen dem Gazastreifen und Ägypten: «Die Rafah-Brigade ist besiegt worden und mehr als 150 Tunnel in dieser Region wurden zerstört.» Er habe die Truppen angewiesen, sich in der kommenden Zeit auf die Zerstörung der verbliebenen Tunnel an der Grenze zwischen dem Küstenstreifen und Ägypten zu konzentrieren.
Israel war im Mai trotz massiver internationaler Kritik nach Rafah vorgedrungen, um die dort verbliebenen Kräfte der islamistischen Terrororganisation zu zerstören. Rund eine Million Flüchtlinge, die sich dort nach Schätzungen gedrängt hatten, verließen die Stadt wieder. Die israelischen Truppen eroberten auch den Rafah-Grenzübergang nach Ägypten sowie den sogenannten Philadelphi-Korridor.
Bereich an Grenze zu Ägypten als großer Streitpunkt
Dieser etwa 14 Kilometer lange Bereich gilt als einer der größten Streitpunkte bei den Verhandlungen um eine Gaza-Waffenruhe. Die Hamas fordert einen kompletten Abzug Israels aus dem Gazastreifen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu besteht dagegen darauf, Israel müsse den Korridor auch nach einer Waffenruhe weiter kontrollieren, um etwa Waffenschmuggel zu verhindern.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels mit mehr als 1.200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres verübt hatten. Mehr als 250 Geiseln wurden aus Israel nach Gaza verschleppt.
Bei der anschließenden israelischen Offensive in dem abgeriegelten Küstenstreifen wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher 40.223 Menschen getötet und fast 93.000 verletzt. Die Angaben, die unabhängig nicht überprüfbar sind, unterscheiden nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten.