Der Amazonas-Regenwald könnte bereits bis 2050 einen kritischen Kipppunkt erreichen.
15.02.2024 - 15:44:21Studie: Amazonas-Regenwald könnte bis 2050 Kipppunkt erreichen
Denn bislang speichert der Amazonas Kohlenstoff im Umfang von 15-20 Jahren der derzeitigen menschlichen CO2-Emissionen. Die Forscher analysierten geschädigte Wälder in verschiedenen Teilen des Amazonasgebiets und untersuchten, unter welchen Umständen sich die Wälder wieder erholen konnten. Davon ausgehend identifizieren sie fünf kritische Faktoren, die mit dem Kipppunkt in Verbindung stehen: die globale Erwärmung, die jährlichen Niederschlagsmengen, die Intensität der saisonalen Niederschlagsveränderungen, die Länge der Trockenzeit und die fortschreitende Abholzung. Für jeden dieser Faktoren schlagen sie Belastungsgrenzen vor, um die Widerstandsfähigkeit des Amazonas zu erhalten. "Wir haben beispielsweise festgestellt, dass der Amazonas-Regenwald bei einer mittleren Niederschlagsmenge von weniger als 1.000 mm pro Jahr nicht länger überleben kann. Bereits unterhalb von 1.800 mm pro Jahr sind abrupte Übergänge vom Regenwald zu einer savannenartigen Vegetation möglich", erklärte Da Nian, Mit-Autorin der Studie und Wissenschaftlerin am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. "Dies kann durch einzelne Dürren oder Waldbrände ausgelöst werden, die beide in den letzten Jahren häufiger und heftiger geworden sind." Niklas Boers, Professor für Erdsystemmodellierung an der Technischen Universität München und ebenfalls an der Studie beteiligt, rät zu einer Kombination aus lokalen und globalen Anstrengungen zum Schutz des Regenwaldes. "Darüber hinaus muss viel mehr unternommen werden, um die Treibhausgasemissionen weltweit zu stoppen", so Boers.