Verletzte, Gaza

Bisher wurde der Grenzübergang Rafah vor allem für die Lieferung von Hilfsgütern geöffnet.

01.11.2023 - 13:39:42

Verletzte aus Gaza kommen zur Behandlung nach Ägypten. Jetzt konnten erstmals verletzte palästinensche Verletzte die Genze überqueren, um in Ägypten behandelt zu werden.

  • Menschen warten am Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. - Foto: Abed Rahim Khatib/dpa

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  • Palästinenserinnen und Palästinenser am Grenzübergang Rafah. - Foto: Hatem Ali/AP

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  • Ein palästinensischer Krankenwagen überquert den Grenzübergang zwischen Gaza und Ägypten. - Foto: Mohammed Talatene/dpa

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Menschen warten am Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. - Foto: Abed Rahim Khatib/dpaPalästinenserinnen und Palästinenser am Grenzübergang Rafah. - Foto: Hatem Ali/APEin palästinensischer Krankenwagen überquert den Grenzübergang zwischen Gaza und Ägypten. - Foto: Mohammed Talatene/dpa

Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober haben palästinensische Verletzte die Grenze nach Ägypten zur Behandlung in dortigen Krankenhäusern überquert. Erste Krankenwagen verließen den Grenzübergang Rafah und brachten Patienten zum Krankenhaus im Ort Al-Arisch, wie auf Bildern des staatsnahen Fernsehsenders Al-Kahira News zu sehen war. Der Ägyptische Rote Halbmond bestätigte die Ankunft von drei Patienten in Al-Arisch.

Für den Transfer brachten Krankenwagen des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen, das von der dort herrschenden Hamas kontrolliert wird, die Patienten zum Grenzübergang. Im Transitbereich wurden Formalien für die Ausreise erledigt und die Patienten dann an ägyptische Sanitäter übergeben. Ägyptische Krankenwagen fuhren nicht selbst in den Gazastreifen ein. Laut dem Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmonds im Nord-Sinai, Raed Abdel Nasser, standen am Mittwoch 40 ägyptische Krankenwagen bereit.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs war bisher keine Behandlung von Verletzten in Ägypten möglich. Die Öffnung des Übergangs Rafah und wer ihn passieren darf, wird streng reguliert. Der Übergang wurde bisher vor allem zur Lieferung von Hilfsgütern genutzt.

Feldlazarett in Ägypten

Ägypten hat zur Behandlung palästinensischer Verwundeter bereits ein Feldlazarett errichten lassen. Es liegt hinter einem staatlichen Krankenhaus im Ort Scheich Suwaid, etwa 15 Kilometer vom Übergang Rafah entfernt. Laut Berichten verfügt es über mindestens 300 Betten.

Al-Kaira News berichtete, Ägypten sei zum Empfang von etwa 80 Verwundeten bereit, die Scheich Suwaid sowie im Küstenort Al-Arisch behandelt werden sollen. Abdel Nasser vom Ägyptischen Roten Halbmond sagte, auch Transfers in andere Spezialkrankenhäuser seien möglich, darunter in Kairo.

Ausländische Staatsangehörige wohl kurz vor Ausreise

Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober steht eine Gruppe ausländischer Staatsangehöriger und Palästinenser mit Zweitpass wohl kurz vor der Ausreise aus dem Gazastreifen nach Ägypten. Eine erste Gruppe von ihnen befinde sich im Transitbereich des Grenzübergangs Rafah, sagte Raed Abdel Nasser, Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmonds im Nord-Sinai, der Deutschen Presse-Agentur. Sie warteten im palästinensischen Teil des Übergangs darauf, ihre Formalien für die Einreise nach Ägypten zu erledigen.

Geplant sei die Ausreise von mehr als 500 Ausländern und Palästinensern mit weiterer Staatsangehörigkeit. Unter den ausreisenden Menschen sind keine Geiseln, die beim Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober nach israelischen Armeeangaben aus Israel in den Gazastreifen verschleppt wurden. Unter den Verschleppten befinden sich auch mehrere Deutsche.

An der Grenze versammelten sich am Mittwoch laut Augenzeugen etwa 50 ausländische Staatsangehörige, darunter US-Amerikaner und Kanadier. Dem Ägyptischen Roten Halbmond zufolge sind auch Staatsangehörige aus Österreich, Finnland, Tschechien, Bulgarien sowie Japan, Australien und Indonesien dabei. Auch Menschen aus den regionalen Nachbarländern Ägypten, Jordanien und Algerien würden auf eine Ausreise warten.

Eine offizielle Bestätigung über eine mögliche Grenzöffnung für Zivilisten gab es zunächst nicht. Unklar blieb auch, wann die Grenze im Fall einer Öffnung wieder schließt.

@ dpa.de