Atomwaffen, Alexander Lukaschenko

Belarus’ Präsident Lukaschenko macht die Anwesenheit russischer Nuklearsprengköpfe in seinem Land offiziell und droht mit «Vergeltung», falls es eine «Nato-Aggression» geben sollte.

06.07.2023 - 13:45:37

Lukaschenko bestätigt Verlegung von Atomwaffen nach Belarus

Wenige Tage vor dem Nato-Gipfel in Litauen hat Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko die Verlegung russischer taktischer Atomwaffen in sein Land bestätigt.

Eine bestimmte Anzahl von Atomsprengköpfen sei auf belarussisches Territorium gebracht worden, sagte Lukaschenko nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Belta bei einer Pressekonferenz in Minsk. «Sie befinden sich unter sicherem Schutz.»

Die Staats- und Regierungschefs der Nato kommen am Dienstag und Mittwoch (11./12. Juli) in der litauischen Hauptstadt Vilnius zu ihrem Gipfeltreffen zusammen. Litauen grenzt an Russland und Belarus.

«Vergeltung bei Nato-Aggression»

Nach Ansicht Lukaschenkos ist der «Krieg in der Ukraine, die militärische Spezialoperation» kein Grund für einen Atomschlag «von irgendeiner Seite». Sollte es aber eine «Nato-Aggression» gegen Belarus oder Russland geben, etwa einen Einmarsch, dann werde Russland im Verbund mit Belarus gemäß seiner nationalen Sicherheitsdoktrin «Vergeltung üben», drohte er.

Putin hatte im Juni angekündigt, die Vorbereitung der Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus am 7. und 8. Juli abzuschließen. Anschließend werde die Verlegung beginnen. Nach Lukaschenkos Aussagen sind die Nuklearsprengköpfe nun schon früher als geplant in Belarus eingetroffen. Taktische Atomwaffen sind wie konventionelle Waffen für den Einsatz in einer Schlacht gedacht. Ihre Sprengkraft und Reichweite sind deutlich geringer als die strategischer Atomwaffen.

Belarus erhält damit nach der freiwilligen Abgabe seiner Atomwaffen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erstmals seit den 1990ern Jahren wieder nukleare Raketen. Eigenständig seien die belarussischen Streitkräfte nicht in der Lage, Atomwaffen einzusetzen, sagte Lukaschenko. Es werde immer zusammen mit Russland gehandelt.

@ dpa.de