Russland, Kreis

Acht Tage nach dem ukrainischen Vorstoß auf russisches Gebiet lässt der Druck nicht nach.

13.08.2024 - 15:01:58

Russland will weiteren Kreis in der Region Kursk evakuieren. Die Behörden wollen die Menschen in einem weiteren Landkreis in Sicherheit bringen.

Vor dem Hintergrund der ukrainischen Offensive im russischen Nachbargebiet Kursk bereiten die örtlichen Behörden die Evakuierung eines weiteren Landkreises vor. «Bis zum heutigen Tag gab es in unserem Landkreis keine Evakuierung. Alle sind von sich aus weggefahren, niemand hat sie daran gehindert. Heute sammeln wir Daten darüber, wer noch evakuiert werden muss», schrieb der Verwaltungschef des Kreises Bolschesoldatski, Wladimir Sajzew, auf Telegram. 

Anders als die bisher evakuierten Landkreise der Region Kursk liegt dieser Kreis nicht in unmittelbarer Nähe der ukrainisch-russischen Grenze, sondern weiter landeinwärts. Das Zentrum Bolschoje Soldatskoje ist 36 Kilometer Luftlinie von der Grenze entfernt. Nach Behördenangaben sollen in dem Landkreis vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine rund 11.000 Menschen gelebt haben.

Auch aus den grenznahen Landkreisen geht die Flucht unterdessen weiter. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden hätten mehr als 2.000 Menschen selbstständig oder in organisierten Kolonnen das Grenzgebiet verlassen, teilte das Katastrophenschutzministerium am Dienstag mit. Die Behörde machte keine Angaben dazu, wie viele Menschen seit Beginn des ukrainischen Vorstoßes vor einer Woche insgesamt die betroffenen Landkreise verlassen haben.

Der amtierende Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, hatte am Mittwoch bei einer Krisensitzung mit Präsident Wladimir Putin gesagt, in seinem Gebiet seien 120.000 Menschen aus den gefährdeten Landkreisen evakuiert worden. 

Russische Militärbeobachter gehen davon aus, dass es den russischen Kräften allmählich gelingt, das ukrainische Vorrücken zu stoppen. Die Ukraine wehrt seit fast zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab und hat den Kampf erstmals auf feindliches Gebiet verlagert.

 

 

 

 

@ dpa.de