2709 und 1586 Tage lang waren zwei Österreicher wegen Spionagevorwürfen im Iran in Haft.
02.06.2023 - 16:51:22Iran: Inhaftierte Österreicher und ein Däne freigelassen. Nun sind sie frei. Auch ein dänischer Staatsbürger ist nach monatelanger Gefangenschaft im Iran auf dem Heimweg.
Zwei österreichisch-iranische Staatsbürger sind nach jahrelanger Haft im Iran freigelassen worden. Kamran Ghaderi und Massud Mossaheb seien auf dem Weg nach Österreich, teilte Außenminister Alexander Schallenberg in Wien mit. Außerdem kam ein dänischer Staatsbürger nach monatelanger Gefangenschaft im Iran frei, wie das dänische Außenministerium auf dpa-Anfrage mitteilte.
Der IT-Experte Ghaderi war im Jahr 2016 bei einer Geschäftsreise in Teheran festgenommen worden. Mossaheb, der Generalsekretär der Österreichisch-Iranischen Gesellschaft, wurde 2019 bei einem Besuch ebenfalls in der iranischen Hauptstadt festgenommen. Beide wurden aufgrund von Spionagevorwürfen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Ghaderi kam nach 2709 Tagen frei, Mossaheb nach 1586 Tagen.
Dänische Person sei froh und erleichtert
Nähere Angaben zu der freigelassenen dänischen Person machte das Außenministerium in Kopenhagen nicht. Er sei froh und erleichtert, dass der dänische Staatsbürger jetzt auf dem Heimweg zu seiner Familie sei, erklärte Außenminister Lars Løkke Rasmussen. Man habe monatelang an einer Lösung des Falls gearbeitet. Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte, ging aus den Angaben nicht hervor.
Laut Schallenberg gelang die Freilassung mit Unterstützung der belgischen Außenministerin Hadja Lahbib und des omanischen Außenministers Sajid Badr Albusaidi. «Wir haben eng, diskret und vertrauensvoll mit unseren Partnern zusammengearbeitet. Unsere Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt», erklärte Schallenberg. Auch Løkke dankte Belgien und wies darauf hin, dass der Oman eine wichtige Rolle gespielt habe. Schallenberg sagte, dass sein Ministerium auch an der Freilassung eines weiteren österreichischen Staatsbürgers arbeite, dessen Berufungsverfahren derzeit im Iran laufe.
Zuletzt hatte Belgien mit omanischer Vermittlung Ende Mai einen umstrittenen Gefangenenaustausch vollzogen. Dabei kamen ein belgischer Entwicklungshelfer und ein wegen Terrorvorwürfen verurteilter iranischer Diplomat frei.