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BVR rechnet mit weiter steigenden InsolvenzzahlenBerlin - Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken(BVR) erwartet im laufenden Jahr einen weiteren Anstieg der Insolvenzzahlen inDeutschland.

08.02.2024 - 10:09:17

BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken / BVR ...

"Hauptgrund für die erwartete Zunahme der Fallzahlen ist dieschwache konjunkturelle Entwicklung, die derzeit rezessive Tendenzen zeigt undim weiteren Jahresverlauf lediglich verhalten an Fahrt aufnehmen dürfte", so Dr.Andreas Bley, Chefvolkswirt des BVR.

Einer heute veröffentlichten BVR-Studie zufolge dürften sich dieUnternehmensinsolvenzen 2024 gegenüber dem Vorjahr um 7,8 Prozent auf etwa19.300 Fälle erhöhen. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen dürfte in diesem Jahrum 6,5 Prozent auf rund 71.400 Fälle steigen.

"Der prognostizierte Anstieg der Fallzahlen ist als eine weitere Normalisierungdes Insolvenzgeschehens nach den Sondereffekten zu Beginn der 2020er Jahre zuinterpretieren", so Dr. Bley weiter. Die Insolvenzen seien dabei nicht nurnegativ zu bewerten. "Durch den Marktaustritt nicht überlebensfähigerUnternehmen werden knappe Ressourcen freigesetzt, die in anderen Bereichendringender benötigt werden. So ist der angestrebte Wandel der Wirtschaft inRichtung einer Klimaneutralität ohne ein gewisses Maß an Betriebsaufgaben und-neugründungen nicht denkbar", ergänzte Dr. Bley.

Bei den Unternehmensinsolvenzen, deren Entwicklung stark durch staatlicheHilfsmaßnahmen im Zuge der Coronakrise beeinflusst wurde, würde der vor demKrisenausbruch im Jahr 2019 mit 18.749 Fällen markierte Stand erstmals wiederübertroffen werden. Bei den Verbraucherinsolvenzen, deren Verlauf 2020 und 2021erheblich durch die schrittweise Verkürzung der Restschuldbefreiungsverfahrenvon sechs auf drei Jahre beeinflusst wurde, würde die Fallzahl in etwa wiederden Stand von 2017 (71.896 Fälle) erreichen, als sich die deutsche Wirtschaftnoch in einer Hochkonjunktur befand.

Die sich abzeichnende Zunahme der Insolvenzzahlen würde gemäß der Studie stärkerausfallen, wenn die Unternehmen und Privathaushalte seit Anfang der 2000er Jahrenicht deutliche Anstrengungen zur Steigerung der finanziellen Resilienzunternommen hätten. So ist die Eigenkapitalquote der Unternehmen spürbargestiegen und die Privathaushalte haben ihr Schulden-Einkommen-Verhältnismerklich zurückgeführt.

Der aktuelle Konjunkturbericht des BVR ist im Internet unter http://www.bvr.de ,Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar .

Pressekontakt:

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)Melanie Schmergal, Abteilungsleiterin Kommunikation undÖffentlichkeitsarbeit / PressesprecherinTelefon: (030) 20 21-13 00, mailto:presse@bvr.de, http://www.bvr.de

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