Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der Bausoftwareanbieter Nemetschek DE0006452907 hat im ersten Quartal der schwachen Baukonjunktur getrotzt und dabei vor allem gute Geschäfte mit seinen Abonnementmodellen gemacht.

30.04.2024 - 10:55:32

Nemetschek startet gut ins neue Jahr - Umstellung auf Abos fruchtet

"Wir spüren, dass der Digitalisierungsdruck in der Baubranche kontinuierlich steigt, gerade auch in dem aktuell nach wie vor herausfordernden Marktumfeld", sagte Nemetschek-Chef Yves Padrines laut Mitteilung am Dienstag. Nach einem guten Jahresstart bestätigte der Manager die Prognosen. Die Nemetschek-Aktien legten nur kurz zu.

Im frühen Handel stiegen die Papiere im MDax DE0008467416 um gut ein Prozent, gaben die Gewinne aber rasch wieder ab. Zuletzt notierten die Aktien kaum verändert bei 82,50 Euro. Im laufenden Jahr hat Nemetschek bereits gut fünf Prozent Börsenwert dazugewonnen und sich damit deutlich besser entwickelt als der Index der mittelgroßen Werte selbst.

Der Umsatz stieg im ersten Quartal währungsbereinigt um 10,3 Prozent auf 223,9 Millionen Euro, wie der Bausoftwareanbieter in München mitteilte. Besonders stark war das Wachstum bei Abonnements und cloudbasierter Software (Software as a Service), hier legte der währungsbereinigte Umsatz um mehr als zwei Drittel auf den Rekordwert von 106,3 Millionen Euro zu. Wiederkehrende Umsätze machen laut Nemetschek mittlerweile 83 Prozent am Gesamtumsatz aus. Alle Sparten hätten zum Wachstum beigetragen.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 11,9 Prozent auf 68,3 Millionen Euro zu. Die entsprechende Marge stieg auf 30,5 Prozent nach 29,8 Prozent im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich kletterte der Quartalsüberschuss um 17,4 Prozent auf 42,5 Millionen Euro nach oben. Die Zahlen fielen etwas besser aus als von Analysten erwartet.

Analyst Knut Woller von der Baader Bank sprach von einem soliden Start ins Jahr, der die Erwartungen übertroffen habe. Er könne sich im Jahresverlauf eine kleine Prognoseerhöhung vorstellen. UBS-Analyst Michael Briest hob außerdem den überraschend hohen freien Barmittelzufluss hervor.

Nemetschek bietet vor allem Software für Architekten, Bauzeichner, Bauunternehmen, Medienunternehmen und Immobilienverwalter an. Gut die Hälfte der Aktien gehört der Stiftung des Unternehmensgründers Georg Nemetschek oder seiner Familie. Das Unternehmen hat über 3400 Beschäftigte und fokussiert sich zunehmend auf Künstliche Intelligenz (KI), digitale Zwillinge und Cloud-Lösungen.

Die Umstellung der Angebote auf Abonnementerlöse hatte zuletzt Wachstum und Profitabilität belastet. Das Management hatte aber bereits vergangenes Jahr in Aussicht gestellt, dass das Wachstum 2024 wieder den zweistelligen Prozentbereich erreichen und die Marge über 30 Prozent liegen sollte. 2025 soll sich das Wachstumstempo dann weiter beschleunigen.

"Mit der Performance im ersten Quartal haben wir eine gute Grundlage geschaffen, um unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen", sagte Nemetschek-Chef Padrines. Der Umsatz soll nach wie vor währungsbereinigt um zehn bis elf Prozent zulegen. Das Wachstum der wiederkehrenden Umsätze soll dabei deutlich überproportional zum Umsatz zulegen. Die Marge des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte zwischen 30 und 31 Prozent liegen. Mögliche zusätzliche Folgen aus dem Nahost-Konflikt und dem Ukraine-Krieg sind im Ausblick nicht enthalten.

@ dpa.de

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